Daimler-Chef Dieter Zetsche und seine Vorstandskollegen müssen wegen des Gewinneinbruchs bei dem Autobauer herbe Abstriche bei ihren Jahresverdiensten machen.

Stuttgart. Daimler-Chef Dieter Zetsche und seine Vorstandskollegen müssen wegen des Gewinneinbruchs bei dem Autobauer herbe Abstriche bei ihren Jahresverdiensten machen. Für 2008 halbierte sich die Vergütung Zetsches auf gut fünf Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens hervorgeht. 2007 hatte der Betrag noch bei 10,2 Millionen Euro gelegen. Auch die übrigen Spitzenmanager müssen Abstriche hinnehmen: Insgesamt bekam der sechsköpfige Vorstand des Stuttgarter Premiumherstellers mit 16,6 Millionen Euro 2008 nur noch etwa halb so viel wie im Jahr zuvor (30,2 Millionen Euro).

Die Bezahlung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer Grundvergütung, Sachbezügen, einem variablen Jahresbonus und einem Aktienoptionsplan zusammen. Grund für die deutlich geschrumpften Verdienste 2008 sind drastische Einschnitte beim Jahresbonus. Dieser schmolz auf 1,5 Millionen Euro, nachdem 2007 noch die höchstmögliche Summe von knapp 14,8 Millionen Euro ausgeschüttet worden war. Das größte Stück vom Kuchen bekam zwar auch 2008 Zetsche mit 494 000 Euro. Ein Jahr zuvor hatte er allerdings mit 5,4 Millionen Euro fast elfmal so viel bekommen.

Der Jahresbonus orientiert sich vor allem am operativen Konzernergebnis. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um zwei Drittel auf 2,7 Milliarden Euro eingebrochen. Grund waren vor allem die Restbeteiligung von knapp 20 Prozent am krisengeschüttelten US-Autobauer Chrysler sowie ein deutlicher Einbruch bei der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars.

Den Gewinneinbruch bei Daimler bekommen aber nicht nur die Spitzenmanager zu spüren, sondern auch die anderen Mitarbeiter. Bereits Mitte Februar hatte Zetsche angekündigt, dass ihr Jahresbonus ebenfalls nur halb so hoch ausfallen soll wie die Rekordzahlung von 2007. Die Erfolgsbeteiligung für 2008 liegt bei nunmehr 1900 Euro nach 3750 Euro für 2007.

Als Reaktion auf die Absatzkrise will Daimler bis zum Jahresende wohl die Zahl der Arbeitsplätze reduzieren. Wegen der Drosselung der Produktion gehe das Unternehmen davon aus, "dass die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Stand zum Jahresende 2008 abnehmen wird", heißt es im Geschäftsbericht. "Es gibt kein aktives Programm zur Reduzierung der Mitarbeiterzahl", betonte eine Sprecherin. 2008 arbeiteten bei Daimler 273 216 Beschäftigte.