Kurz nachdem er vom Landgericht Bochum zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt worden ist, hat Ex-Postchef Klaus Zumwinkel sich in einem...

Hamburg. Kurz nachdem er vom Landgericht Bochum zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt worden ist, hat Ex-Postchef Klaus Zumwinkel sich in einem Zeitungsinterview kritisch über die deutsche Justiz geäußert. Auf die Frage, ob sein Vertrauen in den Rechtsstaat gelitten habe, sagte Zumwinkel dem Bonner General-Anzeiger: "Ja, das hat es." Er beklagte, dass der Termin und die Tatsache der Durchsuchung seines Privathauses öffentlich bekannt gemacht geworden seien. Zudem sei es verboten, Akten mit Steuerdaten oder persönliche Eindrücke aus der Durchsuchung weiterzugeben. "Der Verrat von Informationen kam von Seiten der Behörden", sagte Zumwinkel. "Ich habe meine Fehler gemacht, und die Behörden haben ihre Fehler gemacht."

Von Post-Mitarbeitern habe er im vergangenen Jahr "sehr, sehr viele Briefe und E-Mails" erhalten. "Es waren fast alles Schreiben mit Trost und Zuspruch." Für ihn beginne nun nach dem Urteil ein "neuer Lebensabschnitt". Zumwinkel: "Ich werde künftig als Unternehmer und Investor selbstständig arbeiten." Doch zunächst fliege er mit der Familie nach Italien zum Skifahren.