Trotz rückläufiger Umsätze und Finanzkrise will der Hamburger Modeschmuck-Hersteller Bijou Brigitte in ganz Europa neue Filialen eröffnen.

Hamburg. "Aus heutiger Sicht peilen wir europaweit 80 neue Standorte an, darunter auch einige in Deutschland", sagte Vorstandschef Roland Werner in einem Interview der "Wirtschaftswoche". Die erste Neueröffnung findet in der ersten Jahreshälfte in der Slowakei statt. Folgen soll Bulgarien, wenn auch in diesem Fall der Starttermin nochnicht klar ist. In den USA und in Großbritannien seien geplante Expansionen dagegen zunächst gestoppt worden. Insgesamt verfügt das Hamburger Unternehmen Bijou Brigitte laut Werner über 1085 Filialen, wobei es Potenzial für weitere 2000 Standorte in Europa gebe.

"Bijou Brigitte ist schuldenfrei und unsere gesamte Expansion können wir ohne Bankkredite stemmen", sagte Werner. Die Finanzkrise ging trotzdem nicht unbemerkt an dem Unternehmen vorbei. Zum Jahresende 2008 spürte der Modeschmuck-Hersteller die Krise doch noch. So sei der Umsatz 2008 zwar um 2,2 Prozent auf 375 Millionen Euro gestiegen. "Flächenbereinigt, also ohne Neueröffnungen, haben wir allerdings 4,9 Prozent verloren." Werner ist sich dennoch sich, dass Bijou Brigitte zu den Gewinnern zählen wird, wenn es im Zuge der Finanzkrise zu Marktbereinigungen kommt. "Wir haben den großen Vorteil, dass unsere Ketten, Ohrringe und Broschen preisgünstig sind. Die meisten der 9000 Artikel, die wir verkaufen, kosten weniger als zehn Euro. Diese kleinen Impulskäufe tun unseren Kundinnen nicht weh."

Eine weitere Wachstumsmöglichkeit verspricht sich Werner von Kooperationen mit Einzelhändlern. "Bei diesem Konzept erhält der Händler einen Teil des Verkaufspreises als Umsatzprovision. Das Modell läuft bisher sehr gut an und verschafft uns einen schönen Zusatzverdienst, den wir in absehbarer Zeit noch steigern wollen."