Berlin. Die Deutschen legen aus Sorge vor schlechten Zeiten wieder mehr Geld auf die hohe Kante. So stieg die Sparquote in den vergangenen Quartalen signifikant auf 10,5 Prozent, sagte Gustav Horn, Konjunkturforscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der "Berliner Zeitung". Die Sparquote misst den Anteil des verfügbaren Einkommens, der nicht für Konsumzwecke ausgegeben wird. Ein derart hoher Wert sei zuletzt Ende der 90er-Jahre gemessen worden. Als Hauptursache für das "Sparen aus Verunsicherung" führte Horn die Flut so genannter Reformvorschläge an. "Die Leute blicken nicht mehr durch. Aber sie spüren, dass es an ihr Portemonnaie gehen soll, und sorgen vor." Dieses Sparen bremse die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland merklich. Ausgelöst wurde das neue Sparen durch die Riester-Rente, so Horn: "Den Leuten ist immer wieder gesagt worden, dass sie vorsorgen sollen. Jetzt kann man ihnen nicht vorwerfen, dass sie es tun."