London. Opel baut sein wichtigstes Modell Astra ab 2015 nicht mehr in Deutschland: Nachdem die Arbeiter im britischen Werk Ellesmere Port dem Sparplan des Managements zugestimmt haben, wird die neue Generation des Kompaktwagens nur noch dort und im polnischen Werk Gleiwitz (Gliwice) gefertigt. Bislang läuft der VW-Golf-Rivale auch im Opel-Stammwerk Rüsselsheim vom Band.
"Die Entscheidung für Ellesmere Port wurde durch einen neuen Tarifvertrag ermöglicht, dem die Belegschaft dort zugestimmt hat. Der Tarifvertrag ist für die gesamte Lebensdauer der nächsten Astra-Generation gültig", erklärte Opel. Ellesmere Port und Gleiwitz sollen dann im Dreischichtbetrieb voll ausgelastet sein und profitabel arbeiten. Opel will 300 Millionen Euro in die Werke investieren, um sie auf den neuesten technischen Stand zu bringen und die Produktion des neuen Modells vorzubereiten.
Die Opel-Mutter General Motors (GM) will bei ihrer Europatochter die Kosten kräftig senken, um den Verluste schreibenden Autobauer in die schwarzen Zahlen zu bringen. Voraussetzung für den Bau des Astra in Ellesmere Port war, dass die dortigen Arbeitnehmer Lohnkürzungen, mehr Zeitarbeitern und weiteren Auslagerungen zustimmen. Zur Zukunft des Stammwerks Rüsselsheim, das die Astra-Fertigung verliert, will Opel bald Gespräche mit den Arbeitnehmern aufnehmen.
Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke bekannte sich zum Standort Rüsselsheim: "Ein wettbewerbsfähiges Werk Rüsselsheim spielt eine wichtige Rolle in unserer Wachstumsstrategie." Der Vorstand habe den Betriebsrat informiert, dass Rüsselsheim auch nach Auslauf der Insignia- und Astra-Modelle voll ausgelastet werden solle. Zur Zukunft des Werks in Bochum äußerte sich Opel nicht. Der Astra-Zuschlag für Großbritannien könnte bedeuten, dass Rüsselsheim als Ausgleich die Produktion des Zafira übernimmt. Das könnte das Aus für Bochum bedeuten, wo der Kompakt-Van gefertigt wird.