Der Düsseldorfer Henkel-Konzern hatte zu einem Wettbewerb für das neue Design seines Spülmittels Pril aufgerufen. Der Siegerentwurf löst in der Facebook-Comunity Kopfschütteln aus.

Hamburg. Es ist ein Running Gag unter Fans der Hamburger Blödelgruppe "Studio Braun": Mit den Schlüsselzeilen "Prili Prili Prili, machen Liebi vieli vieli vieli" geben sich die Anhänger von Heinz Strunk & Co nicht selten auf Parties zu erkennen.

Gar nicht viel Liebe dagegen erntet der Hersteller des Spülmittels, auf den sich der "Studio Braun"-Spaß bezieht, derzeit bei etlichen Nutzern von Facebook. Im Gegenteil: Wegen eines in dem sozialen Netzwerk angesiedelten Wettbewerbs, über den sich Henkel ein neues Design für seine Pril-Flaschen erhoffte, hat sich das Düsseldorfer Unternehmen offenbar den Zorn vieler Teilnehmer zugezogen.

Der Vorwurf der erbosten Facebook-User: Mit den beiden Siegerentwürfen habe sich die Jury über das Voting der Internetnutzer hinweggesetzt. Diese hatten vor allem für ausgefallene bis schräge Motive abgestimmt. Die Hauptgewinne gingen allerdings an zwei eher moderate Entwürfe, für die lediglich 2667 bzw. 2635 Stimmen abgegeben wurden. Zum Vergleich: Für das von den Usern vielfach gerühmte Motiv "PRIIIIIIIIIIIIIlL" eines Teilnehmers namens "Peter" hatten sich 8.164 Leute ausgesprochen, der Erstplatzierte "Just Stevinho" sammelte gar 35.617 Votes. Insgesamt sollen sich über 50.000 Nutzer an der Abstimmung beteiligt haben.

Rund 24 Stunden nach Bekanntgabe des Jury-Urteils hatten auf der Pril-Pinnwand bereits 587 User ihre - zumeist enttäuschten - Kommentare abgegeben. Nutzerin "Vanessa Wurzel" echauffierte sich: "Ehrlich Leute, ihr habt ne miese Entscheidung getroffen. Da gabs sooo viele ausgefallene und interessante Designs", während "Lena Ebinghaus" Henkel vorschlug: "Schafft einfach wieder die Prilblumen ein!". Mit Ironie half sich "Christoph Laumanns" über die Enttäuschung hinweg: "Gut, dass die Designs gewählt wurden, die die wenigsten stimmen in den Top 10 hatten." Und "Sarah Marcello" kündigte einen effektiven Protest an: "Kauf ich nich..."

Die Entwürfe "Mr. Pril", eine lila Krawatte auf gestreiftem Hemd sowie "Prrrrrrril - tierisch gut drauf!", den schwarze Flecken auf gelbem Hintergund zieren, sollen noch 2011 auf den Spülmittelflaschen von Pril abgedruckt werden.

Auf die Proteswelle bei Facebook reagierte Henkel inzwischen. Das Düsseldorfer Unternehmen versprach, auch das beliebte "PRIIIIIIIIIL"-Monster zu würdigen. "Wir können das Priiiiiiiiiiiil Design zwar leider nicht großflächig in den Handel bringen, werden es aber für euch in einer Sonderauflage produzieren – wann und wo ihr es bekommt, erfahrt ihr hier bei Facebook“, teilte Henkel über das Online-Netzwerk mit.

Ob die Initiative den Frust der enttäuschten Pril-Fans lindert, bleibt abzuwarten. Wie kontert noch der Protagonist am Ende des Gags von "Studio Braun" auf die aphrodisierende Zauberformel der Ehefrau trotzig? "Atta Atta Atta, in die Kneipe geht der Vater."