Hamburg. Das Online-Auktionshaus Ebay schockt private Verkäufer mit einer teils drastischen Gebührenerhöhung. Vom 13. Juni an steigt die Verkaufsprovision, die Anbieter an die Internet-Plattform zu entrichten haben, um bis zu 70 Prozent, wie eine Berechnung des Abendblatts ergab. Wer beispielsweise einen Artikel für 500 Euro bei Ebay versteigert, muss statt 26,50 Euro künftig 45 Euro an Provision zahlen. Bei Verkaufspreisen von 50 oder 100 Euro fällt die Gebührenerhöhung allerdings moderater aus.
Generell verlangt das Online-Auktionshaus künftig neun Prozent des Verkaufspreises als Provision. Die Höchstsumme beträgt 45 Euro. "Wir kommen damit dem Wunsch der privaten Verkäufer nach einer einfacheren und klareren Gebührenstruktur entgegen", sagte Ebay-Sprecherin Maike Fuest dem Abendblatt. "Dabei ist uns durchaus bewusst, dass die Gebühren für einen Großteil der privaten Verkäufe höher liegen werden." Im Vergleich mit der Konkurrenz bleibe man aber "absolut wettbewerbsfähig".
Als Begründung für den Preisanstieg verwies die Sprecherin auf die "umfangreichen Investitionen", die das Unternehmen in den vergangenen Jahren getätigt habe. So sei die Artikelsuche verbessert worden. Zudem habe Ebay neue Programme für Smartphones entwickelt. Den Vorwurf privater Verkäufer, sie sollten mit der Gebührenanhebung von der Online-Plattform gezielt verdrängt werden, wies die Sprecherin zurück.