Der Sportartikelhersteller Puma hat untersucht, wie Herstellung, Transport und Vertrieb die Umwelt schädigen. Das Ergebnis ist erschreckend.
München. Der Sportartikelhersteller Puma hat ausgerechnet, dass Herstellung, Transport und Vertrieb der eigenen Produkte im vergangenen Jahr Umweltschäden in Höhe von 94,4 Millionen Euro verursacht haben. Die ökologische Gewinn- und Verlustrechnung solle vor allem Transparenz schaffen, sagte Puma-Chef Jochen Zeitz am Montag in München. Außerdem helfe sie dabei, Ansätze für ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Der Konzern aus dem fränkischen Herzogenaurach hat zusammen mit den Beratungsfirmen PriceWaterhouseCoopers und Trucost zunächst den Wert der Schäden durch Wasserverbrauch und CO2-Ausstoß untersucht.
Der Bericht beziffert die Umweltschäden für 2010 auf 94,4 Millionen Euro. Der Großteil der Kosten geht auf das Konto der Zuliefererbetriebe, die etwa Kühe für die Lederproduktion züchten oder Wasser für die Herstellung von Chemikalien verbrauchen. Die Bilanz beleuchtet die gesamte Zulieferkette in vier Stufen wie Baumwollfelder, Textilfärberei, Schneiderei und Schuhherstellung. Nur etwa 7,2 Millionen Euro fielen direkt bei Puma an. „Das zeigt, dass die Beschaffungs- und Lieferkette für den Großteil der Umweltfolgen verantwortlich ist“, sagte Zeitz.
Dennoch trage Puma die Verantwortung. „Da wir von unseren Lieferanten abhängig sind, müssen wir deren Geschäftsaktivitäten mit einbeziehen, wenn wir Pumas Umweltauswirkungen verringern wollen“, so Zeitz. Die Menschheit könne nicht so weitermachen wie bisher. Unternehmen müssten für die Kosten, die ihr Handeln der Natur aufzwingt, geradestehen. Das Projekt, das zunächst nicht in die eigentliche Bilanz eingerechnet wird, soll weiter ausgebaut werden.