Deutsche Verbraucher haben 2010 im Wert von 340 Millionen Euro Fairtrade-Produkte gekauft. Zunehmend beliebt: Kaffee und Rosen.

Bonn. Die Nachfrage nach fair gehandelten Lebensmitteln hat in Deutschland weiter zugenommen. Im vergangenen Jahr kauften die Verbraucher hierzulande Fairtrade-Produkte im Wert von rund 340 Millionen Euro, wie der Verein Transfair mitteilte.

Das sei ein Zuwachs um 27 Prozent. Aktuell bieten hierzulande demnach mehr als 180 Lizenznehmer in über 30.000 Läden sowie rund 18.000 Restaurants und Cafés Produkte mit dem Fairtrade-Siegel an.

Das bedeutendste Fairtrade-Produkt bleibt laut Transfair weiterhin Kaffee. Dessen Absatz habe 2010 um rund 26 Prozent auf über 7200 Tonnen verkaufter Bohnen zugelegt. Daneben seien auch Rosen aus fairem Handel besonders gefragt.

Deren Absatz habe 2010 um zehn Prozent auf rund 72 Millionen verkaufte Blumen zugelegt. Auch bei Fruchtsäften, Limonaden und Eistees, Textilien sowie Wein sei die Nachfrage im vergangenen Jahr gestiegen.

Den Fairtrade-Kaffee bauten den Angaben zufolge mehr als 444.000 Bauern auf drei Kontinenten an. Um ihnen trotz erschwerter Arbeitsbedingungen aufgrund gestiegener Preise, geringerer Erntemengen und mangelnder Investitionen in die Anbauflächen ihr Einkommen zu sichern, sehe Fairtrade International nun verstärkt Aus- und Weiterbildungsprogramme für die Bauern vor.

„Wir müssen sie darin fördern, selbständig und nachhaltig mit den Risiken und Ansprüchen des Marktes umgehen zu können“, erklärte Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath.

Seit 1992 vergibt der Verein Transfair das sogenannte Fairtrade-Siegel an Waren, die nach bestimmten ökonomischen, sozialen und ökologischen Standards hergestellt werden. Es verbietet unter anderem Kinderarbeit und unterstützt Hilfsprojekte für Bauern.