Schiffe zum Beruf zu machen - für Lars Rolner scheint dies fast zwangsläufig so gewesen zu sein. Der Däne ist am Wasser groß geworden, war schon als junger Mann ein begeisterter Segler. So erhielt er nach einer Regatta den Tipp von einem Bekannten, sich doch in Steinkirchen, beim Schiffahrtskontor Altes Land (SAL), vorzustellen. "Nach zwei Stunden hatte ich den Job", erinnert sich der 49-Jährige. Besiegelt per Handschlag. Das war 1981.
Heute ist der Schifffahrtskaufmann aus Aarhus einer der drei Chefs des Familienunternehmens, das alle seine Neubauten bei der Traditionswerft Sietas in Neuenfelde bestellt und so die Werft vor dem Aus gerettet hat.
Trotz der 40 Kilometer bis zum SAL-Büro haben sich der Manager und seine Frau Annette für die HafenCity als Wohnort entschieden. Die Gattin führt in Hamburg eine Galerie; auch ist es nicht weit bis zur dänischen Seemannskirche, deren Vorstand Rolner leitet. "Wir haben einen Treffpunkt für alle Dänen in der Stadt geschaffen", sagt er.
Über eine Stiftung unterstützt das Ehepaar zudem Musiker, Maler und ein blindes Mädchen, das dank der Hilfe reiten gelernt hat. Viele Wochen im Jahr ist Rolner als Vielflieger unterwegs, um Kunden zu besuchen, die seine Frachter mit dem Transport von Kraftwerkstechnik oder Teilen für Windanlagen auslasten. "Im Urlaub", sagt er, "würde ich dann am liebsten nach Dänemark fahren." Keine Chance: Seine Frau und die drei Kinder wollen lieber nach Japan oder Südkorea.