Vorstandschef Mayrhuber fordert im “Hamburger Abendblatt“, die Computerberechnungen zu überprüfen.

Hamburg. Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber, hält die erneuten Luftraumsperrungen in Süddeutschland für unbegründet. „Ein Flugverbot darf nicht nur aufgrund von Berechnungen gelten“, sagte Mayrhuber dem Abendblatt (Montagausgabe). „Durch Messungen ist zu überprüfen, ob sich diese Annahmen auch bestätigen.“ Nach seinen Informationen habe nur die Schweiz bislang konkrete Messungen angestellt – und sich gegen ein Flugverbot entschieden. „In Frankreich wird auch weitergeflogen“, so Mayrhuber.

Bei der Verifizierung von möglichen Gefahren gebe es in Europa erhebliche Auffassungsunterschiede. „Man weiß doch, dass Partikel, die für das Auge gar nicht erkennbar sind, für Strahltriebwerke auch kein Risiko darstellen“, sagte der Lufthansa-Chef. „Mit anderen Worten: Wir wurden gezwungen, große Kreise um etwas zu fliegen, was gar nicht da war.“

Vulkanasche sorgt erneut für Behinderungen

Nach dem kompletten Flugverbot in Europa im April habe sich die Welt „am Rande eines wirtschaftlichen Stillstandes“ befunden, so Mayrhuber. „Hätte die Luftraumsperrung nur noch einen oder zwei Tage länger gedauert, wären immense Schäden für die Wirtschaft des Standorts Deutschland die Folge gewesen.“