DAX-Konzern verdiente 708 Millionen Euro, warnt aber vor Rückschlägen
Frankfurt. Die Commerzbank ist nach zwei verlustreichen Jahren zurück in der Gewinnzone. Der teilverstaatlichte DAX-Konzern verdiente im ersten Quartal 2010 netto 708 Millionen Euro und überraschte die Analysten damit positiv. Im Vergleichsquartal 2009 hatte es noch einen Verlust von 864 Millionen Euro gegeben. Die Aktie schloss mit 5,65 Euro leicht im Minus.
"Wir hatten einen vielversprechenden Start in das Jahr, der uns Schwung gibt", sagte Finanzvorstand Eric Strutz gestern. "Aber Rückschläge sind nicht auszuschließen." Vor allem im Geschäft mit gewerblichen Immobilienkrediten in den USA und in der Schiffsfinanzierung schlummern Risiken. Beide Segmente blieben in der Verlustzone. Strutz: "Im Gesamtjahr werden wir im Konzern nur dann schwarze Zahlen sehen, wenn Konjunktur und Finanzmärkte mitspielen."
Entscheidend für die Rückkehr in die Gewinnzone war das Geschäft an den Kapitalmärkten, von dessen Risiken sich die Bank nach dem Willen der Bundesregierung, ihres Großaktionärs, unabhängiger machen soll. Mit 850 Millionen Euro fiel das Handelsergebnis um fast 1,4 Milliarden Euro besser aus als vor Jahresfrist.
162 Millionen Euro operativen Gewinn kassierte das Kreditinstitut mit ihrer internen Bad Bank, in der im vergangenen Sommer riskante Kredite, Anleihen und gebündelte Wertpapiere ausgelagert wurden. Vor einem Jahr hatte die Sparte noch 1,4 Milliarden Euro Verlust erwirtschaftet. Beim Abbau des Portfolios seien Erträge entstanden, zudem hätte sich der Wert von strukturierten Papieren besser entwickelt.
Das Engagement in Staatsanleihen und Papieren von Banken der fünf verschuldeten "PIIGS-Staaten" Griechenland, Portugal, Spanien, Italien und Irland macht der Bank nach eigenem Bekunden wenig Kopfzerbrechen - obwohl es mit 26,5 Milliarden Euro mehr als ein Fünftel ihres Portfolios umfasst.
Kunden müssen nach der Übernahme bald Abschied vom Namen Dresdner Bank nehmen. Ab Mitte Juni werden die Filialen auf das neue Commerzbank-Logo umgestellt.