Hamburg . Gemeinsam mit seinem “Tatort“-Kollegen Fahri Yardim gab Schweiger ein Interview - und erzählte Überraschendes.
In Freundschaften können laut Schauspieler Til Schweiger politische Ansichten „sehr weit“ auseinanderliegen - mittlerweile. „Früher war das für mich ein Ausschlusskriterium, wenn eine Frau zu mir sagte, sie wähle CDU“, erzählte der Filmemacher („Honig im Kopf“). „Jemand, der konservativ wählt, kann kein guter Mensch sein, so borniert war ich. Da bin ich seit Jahren von weg“, wie Schweiger in einem Doppelinterview mit seinem "Tatort"-Kollegen Fahri Yardim (35) dem Bahnmagazin "DB-Mobil" (Februar) sagte.
Schauspieler Fahri Yardim springt für Til Schweiger (52) nicht nur im "Tatort" in die Bresche. „Der Anlass-Hunger, ihn anzugreifen, ist so groß, da fühle ich mich manchmal verantwortlich dafür, das Bild geradezurücken“, so Yardim im Interview. „Bei Til muss nur das Hemd schief sitzen, dann wird das kommentiert.“ Der, den er kenne, habe wenig mit dem medialen Bild zu tun. „Da erkläre ich mich mit ihm solidarisch. Diese Spacken erreichen ja etwas. Sie wollen verletzten, und das schaffen sie auch. Mich verletzten sie jedenfalls.“
Ihn selbst verletze so etwas nicht mehr, sagte Schweiger, was nicht bedeute, dass er sich nicht ärgere. „Klar, am besten fährst du heute, wenn du keine Haltung zeigst. Wenn du was empfindest, tust du es lieber nicht kund“, kritisierte der Filmstar.
Auch Yardim stört, dass bei Debatten oft die Inhalte auf der Strecke bleiben. „Dieses Diffamieren, dieses Bedürfnis, jemanden fallen zu sehen, irritiert mich“, sagte Yardim, für den sein „Tatort“-Partner einer der wenigen Freunde aus der Branche sei. Schweiger sagte: „Viele Schauspieler sind Einzelkämpfer - die suchen gar keine Freundschaften, sondern gucken: Wie komme ich weiter und mit wem?“ (dpa)