„Wenn es um Musik geht, gibt es keine Vorurteile.“ Lionel Richie kann sich seine Fans nicht aussuchen. Andere Pop-Größen traten für Millionengagen privat vor Gaddafi auf.
Basel/Hamburg. Der amerikanische Schmuse-Soulsänger Lionel Richie sieht seine Musik als verbindendes Element zwischen den unterschiedlichsten Menschen. „Wenn es nur um die Musik geht, gibt es keine Vorurteile“, sagte der 65-Jährige der „Basler Zeitung“ und fügte hinzu: „Israelis und Palästinenser, Katholiken und Protestanten, sie alle mögen die gleiche Musik. Das gilt auch für die Staatsoberhäupter: Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi war zu Lebzeiten auch ein Lionel-Richie-Fan.“
Den technischen und kulturellen Wandel durch das Internet empfindet der Musiker oft als befremdend. „Früher sah man mich nur, wenn ich in einer Stadt aufkreuzte, um ein Konzert zu geben. Heute begleitet mich Youtube auf Schritt und Tritt“, sagte er.
Ob er auch bei Gaddafi Konzerte gegeben hat wie zum Beispiel Usher und Beyoncé, das ließ Richie offen. Weil es ihr peinlich war, hatte die kanadische Popsängerin Nelly Furtado umgerechnet 750.000 Euro Gage gespendet, nachdem im Laufe der libyschen Revolution öffentlich wurde, dass sie im Jahr 2007 einen Auftritt vor Mitgliedern des Gaddafi-Clans hatte. „2007 habe ich eine Million Dollar vom Gaddafi-Clan für eine 45-minütige Show in einem Hotel in Italien erhalten“, schrieb die Sängerin auf Twitter und verkündete, dass sie das Geld spenden werde.
Beyoncé, Usher und Mariah Carey traten Berichten zufolge für Gaddafis Sohn Muatassim auf der Karibikinsel St. Barts auf.