Die Rolling Stones trösten ihren Frontmann. Mick Jagger plante gerade ein neues Apartment für sich und L‘Wren Scott. Die Rechtsmediziner bestätigten: Es war ein Suizid.
New York. Mick Jagger wollte sich gerade mit L‘Wren Scott ein eigenes Heim schaffen. Zehn Millionen Dollar wollte er für eine Wohnung in New York ausgeben, sagte der Ehemann von Scotts Schwester Jan, Rob Shane. Es kam anders. Scott erhängte sich in ihrem Apartment in Manhattan. Das bestätigte jetzt die Autopsie im Institut für Gerichtsmedizin in New York. Die Rolling Stones sagten wegen des Selbstmords ihre Tournee durch Australien und Neuseeland ab. Was mit den übrigen Konzerten in Europa, darunter zwei in Deutschland, ist, bleibt abzuwarten. Bei Jagger ist die Trauer immens. Scott war seit 2001 die Lebensgefährtin des Stones-Sängers.
Die Band schrieb auf ihrer Internetseite, sie sei „zutiefst betrübt“ – und entschuldigte sich bei ihren Fans. Die Band bedankte sich in ihrer Erklärung für die Unterstützung der Fans „in dieser schwierigen Zeit“ und warb um Verständnis für die Absage der Tour.
„Niemand konnte dies vorhersehen“, erklärte Keith Richards. Und fügte hinzu: „Mick war immer mein Seelenbruder, wir alle lieben ihn.“ Stones-Schlagzeuger Charlie Watts berichtete der britischen Zeitung „Daily Mail“, Jagger bewahre „Haltung“. „Er ist okay. Es geht ihm nicht wirklich gut, er ist nicht wirklich hier. Es war solch ein Schock.“ Wichtig sei es jetzt vor allem, Jagger zu unterstützen und ihm „durch diese schwere Zeit zu helfen“. Doch hätten sie dann vor, so schnell möglich auf die Bühne zurückzukehren. Im Netzwerk Facebook sprach die Band Scotts Familie ihr Beileid aus.
Die Rolling Stones waren erst am Montag in Perth eingetroffen. Ihre ausverkaufte „14 On Fire“-Tour sollte sie bis zum 5. April durch Australien und Neuseeland führen. „Ich werde sie nie vergessen“, schrieb Jagger auf seiner Internetseite. Er könne immer noch nicht verstehen, wie „meine Geliebte und beste Freundin ihrem Leben auf diese tragische Weise ein Ende setzen konnte“.
Das 49-jährige Ex-Model war am Montag mit einem Schal um den Hals erhängt aufgefunden worden. Ein Abschiedsbrief wurde nach Angaben aus Ermittlerkreisen nicht gefunden. Ihr Modelabel war verschuldet, wie aus den Bilanzen der in London ansässigen Firma LS Fashion Limited hervorgeht. Laut den am 31. Dezember 2012 veröffentlichten Unternehmenszahlen verzeichnete die Firma in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Defizite im Umfang von mehreren Millionen Euro. Ob das der Grund für den Suizid war, ist unklar.