Der Sprecher des Paares will darüber informieren, sobald die Herzogin für die Geburt ihres Kindes im St Mary's Krankenhaus eintrifft. Die meisten Wetten gibt es zu einer Niederkunft bis Dienstag.
London. Von Aufregung vor der Geburt seines ersten Kindes keine Spur: Offenbar völlig entspannt ist der britische Prinz William am Sonntag zu einer Partie Polo gegen seinen Bruder Harry angetreten. Unterdessen harren Dutzende Journalisten und Fotografen vor dem Londoner St. Mary's Krankenhaus der Geburt des Kindes von William und Herzogin Kate.
Nachdem der von Boulevardmedien gehandelte Stichtag für den Geburtstermin am Sonnabend verstrichen war, rechnete die britische Presse mit der Geburt des königlichen Babys noch am Sonntag.
Der Palast selber hat nie ein Datum genannt, sondern lediglich von einer Geburt im Juli gesprochen. Am Sonntag schossen die Wetten auf die Ankunft des Babys nach oben; viele setzten auf eine Geburt noch am selben Tag. Verleger William Hill sagte, die meisten Leute hätten auf eine Geburt zwischen Sonntag und Dienstag gewettet.
Kate soll meist bei ihren Eltern sein
Und während Königshaus-Fans auf das Royal Baby warteten, spielte Papa William noch in aller Ruhe Polo. Zusammen mit seinem drei Jahre jümgeren Bruder nahm der 31-Jährige an einem Spiel für einen guten Zweck Teil.
Es fand allerdings in sicherer Nähe zu London und auch zum Haus von Kates Eltern statt, auf dem Landsitz von Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber in der Grafschaft Berkshire. Kate hat sich seit Mitte Juni aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sie soll meist bei ihren Eltern sein.
Vor dem St Mary's Krankenhaus, in dem die Herzogin ihr Kind zur Welt bringen möchte, schwitzten Fotografen und Kameraleute aus aller Welt in den für London ungewöhnlich hohen Temperaturen.
Der Sprecher des Paares hatte angekündigt, es werde eine Mitteilung geben, sobald Kate ins Krankenhaus kommt oder bereits dort eingetroffen ist. Eine zweite soll dann herausgebracht werden, wenn das Kind da ist. Das Königshaus will das freudige Ereignis auf einer Tafel vor dem Buckingham-Palast und im Kurzmitteilungsdienst Twitter bekannt geben.
In St Mary’s kam auch William zur Welt
Die Geburt ist im privaten Flügel der St Mary's Klinik in London geplant. Hier brachte bereits Prinzessin Diana William und Harry zur Welt. Vor dem Haupteingang des Hospitals ist ein Abschnitt für Fotografen, Journalisten und TV-Übertragungswagen abgesperrt, der sich seit Tagen weiter füllt.
Der Palast hatte angekündigt, die Öffentlichkeit an der Freude über die Geburt des Kindes teilhaben lassen zu wollen – aber auch um die Wahrung der Privatsphäre des Paares gebeten. Als Kate zu Beginn ihrer Schwangerschaft im Dezember wegen schwerer Übelkeit ins Krankenhaus musste, hatten Medien die Klinik belagert. Nach einem Scherzanruf eines australischen Radiosenders nahm sich eine Krankenschwester, die diesen durchgestellt hatte, das Leben.
Kate und William wissen nach eigenen Angaben selber nicht, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen. Egal, welches Geschlecht das Kind hat, wird es automatisch an dritte Stelle der britischen Thronfolge hinter seinem Vater William und seinem Großvater Prinz Charles (68) rücken. Für die britische Königin Elizabeth II. (87) wird es das dritte Urenkelchen sein.
Deutscher Einfluss auf das Baby
Das Kind von William und Kate ist die Nummer drei der britischen Thronfolge. Dank mindestens dreier „Invasionen“ des deutschen Adels - wie britische Historiker es nennen - darf auch in Deutschland auf den Neuankömmling angestoßen werden.
Mindestens fünf deutsche Adelsgeschlechter hatten in der Geschichte ihre Finger im Spiel und haben noch heute Auswirkungen auf die Familie Windsor. Auch wenn diese ihren deutschen Namen Sachsen-Coburg und Gotha längst nicht mehr trägt und die Verbindungen nicht aktiv aufrechterhält.
Die Vorfahren des „Royal Babys“ stammen auch aus dem Haus Hannover. Denn die Welfen üben ihren Einfluss auf das „Royal Baby“ über Königin Victoria aus. Die große Königin ist eine Nichte von Georg III. von Hannover, der in Personalunion britischer König war - wegen seiner Disziplinlosigkeit allerdings nicht allzu angesehen.
Mit Victoria endete die Personalunion zwischen London und Hannover. Als Frau durfte sie zwar Königin von Großbritannien und Irland sowie Kaiserin von Indien sein - nicht aber Königin von Hannover.
Ebenso findet sich das Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg in der Ahnenliste: Dem norddeutschen Herzogtum, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg, entstammt Prinz Philip väterlicherseits. Das Haus Schleswig ist eng mit dem dänischen Königshaus verwandt.
Wie stark die europäischen Adelsgeschlechter miteinander verbandelt sind, zeigt auch dieses vergleichsweise kleine Herzogtum. Prinzessin Viktoria Adelheid heiratete 1905 den britischen Prinzen Carl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha, einen Enkel von Queen Victoria – und späteren Nationalsozialisten.