Der 65-Jährige ist in der Hansestadt seinem Krebsleiden erlegen. Im März hätte er in Hamburg in die Dreharbeiten zur fünften Staffel der ARD-Serie „Der Dicke“ einsteigen wollen.
Hamburg. Der Schauspieler Dieter Pfaff ist tot. Der 65-Jährige sei am Dienstagmorgen im Kreis seiner Familie in Hamburg gestorben, sagte seine Agentin Sibylle Flöter am Mittwoch. Sie bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Dem Blatt zufolge sei der 65-Jährige seinem Krebsleiden erlegen. Im September vergangenen Jahres war bei dem Wahl-Hamburger Lungenkrebs diagnostiziert worden.
Pfaff (“Der Dicke“, „Bloch“) wurde in Dortmund geboren, lebte aber die letzten 17 Jahre in Hamburg - darunter einige Zeit in Hohenfelde. Er hinterlässt seine Frau Eva Maria und seine zwei Zwillingskinder Johanna und Maximilian.
Eigentlich galt Pfaff als geheilt. „Der Krebs ist weg“, hatte er noch Anfang Februar der „Bild am Sonntag“ gesagt. Er arbeite hart daran, schnell wieder gesund zu werden. Daher wollte der Schauspieler unbedingt wieder vor der Kamera stehen.
Doch die ARD-Serie „Der Dicke“, deren fünfte Staffel seit Februar in Hamburg abgedreht wird, muss sich nun einen neuen Hauptdarsteller suchen. Pfaff hätte im März in die Dreharbeiten einsteigen wollen. „Man darf die Nachwirkungen der Chemotherapie und der Bestrahlungen nicht unterschätzen. Ich bin noch richtig schlapp“, sagte der starke Raucher im Februar. In den letzten Tagen hatte er sich erneut in einer Lungenklinik behandeln lassen.
Pfaff wurde dreimal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, neben etlichen weiteren Ehrungen erhielt der beliebte Schauspieler im Jahr 2001 zudem die Goldene Kamera.
NDR-Intendant würdigt Pfaff als „wahrhaftig“
Lutz Marmor, ARD-Vorsitzender und Intendant des NDR, unter dessen Federführung „Der Dicke“ entstand, würdigte Pfaff als „wahrhaftig, beharrlich, einfühlsam und von einzigartiger Präsenz“. „Diese Eigenschaften machten ihn unverwechselbar. Mit seinem Tod verliert das deutsche Fernsehen eine wichtige Persönlichkeit“, sagte Marmor.
Bevor Pfaff sich auf die Schauspielerei konzentrierte, führte er 1984 beim NDR mit dem TV-Film „Rita, Rita“ seine erste Fernsehregie. Seit 2005 spielte Pfaff in „Der Dicke“ die Hauptrolle als Rechtsanwalt Dr. Gregor Ehrenberg, der sich in Hamburg mit viel Herz und Verstand um die Probleme der Menschen kümmert.
„Gregor Ehrenberg ist ein Mann, der sich einmischt, wo andere wegsehen, der Werte lebt wie Mitmenschlichkeit und Toleranz, mit aller Schlitzohrigkeit, die einen erfolgreichen Anwalt ausmacht“, beschreibt der NDR den von Pfaff verkörperten Serien-Charakter in einer Mitteilung.
Auch das ZDF trauert um den Darsteller. „Mit Dieter Pfaff verlieren wir einen unserer ganz großen Schauspieler“, sagte ZDF-Fernsehspielchef Reinhold Elschot laut Mitteilung. „Für dieses Jahr hatten wir weitere Dreharbeiten mit ihm geplant. Dieter Paff war ein Volksschauspieler erster Güte, das Publikum und wir werden ihn sehr vermissen.“
Am nächsten Mittwoch, 13 März, ist Dieter Pfaff in der ARD (20.15 Uhr) noch einmal mit der Bloch-Folge „Das Labyrinth“ zu sehen.