Kurzfristig sagte der Schauspieler seine Teilnahme am „Zurich Film Festival” ab – Sein Kollege und Produzent Tom Zickler entschuldigte ihn.
Zürich/Hamburg. Er steht für „Kokowääh 2“ vor der Kamera, ist für seinen Film „Schutzengel“ auf Promotion-Tour und der erste Dreh als „Tatort“-Kommissar wartet auf ihn: Nun scheint dieses Pensum selbst für Tausendsassa Til Schweiger zu viel geworden zu sein. Kurzfristig habe der 48-Jährige einen Auftritt beim Zurich Film Festival absagen müssen, teilte die Festivalleitung mit. Von einem Zusammenbruch sprachen die Veranstalter zunächst, doch die Entwarnung folgte später im Kinosaal.
Schweigers Freund und Kollege Tom Zickler habe ihn beim Publikum, dem er am Dienstagabend sein neues Werk über einen Ex-Elitesoldaten in Afghanistan vorstellen wollte, entschuldigt, berichtete ein Sprecher des Festivals in Zürich. Von einem Zusammenbruch sei dann nicht die Rede gewesen. „Er sprach von Erschöpfung“, sagte der Veranstaltersprecher. Auch in der „Bild“-Zeitung betonte Zickler: „Es ist nichts Ernstes. Til hat bis nachts gedreht.“
Von Schweiger selbst oder seiner Firma Barefoot Films war am Mittwoch kein Statement zu erhalten. Auch auf den Facebook-Seiten des Schauspielers und seiner Produktionsfirma stammten die letzte Einträge zunächst noch aus seinem „Afghanistan-Reisetagebuch“.
Seine Freunde im sozialen Netzwerk drückten dem derzeit erfolgreichsten deutschen Filmemachers indessen die Daumen: „Gute Besserung!“, „Du brauchst uuuunbedingt eine Pause!“ und „Mach mal Urlaub!“, schrieben sie im Internet. Doch Schweigers Terminkalender scheint randvoll zu sein – wie schon in den vergangenen Jahren, in denen er einen Kino-Kassenknaller nach dem anderen ablieferte. Ende Oktober sollen endlich die Dreharbeiten für seinen ersten Hamburger „Tatort“ mit Regisseur Christian Alvart („Antikörper“) beginnen.
Nicht nur in der Hansestadt, wo auch seine Ex-Partnerin Dana Schweiger mit den vier Kindern lebt, wird der Schauspieler erwartet - sein „Tatort“-Einstand gilt als wichtigste Personalie der ARD-Reihe. Dabei hat Schweiger, bei seinen Leinwanderfolgen wie „Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“ oder „Kokowääh“ gern Produzent, Regisseur, Autor und Hauptdarsteller in Personalunion, selbst für den NDR-Krimi von der Elbe nur einmal pro Jahr Zeit. Verpflichtet hat er sich zunächst für vier Filme als Kommissar Nick Tschauder.
Vielleicht setzt dem Experten für romantische Komödien auch anderer Druck zu? Immerhin wechselt er mit dem Actiondrama „Schutzengel“ das Genre und zeigte sich schon vor der Premiere in Berlin leicht angespannt. Wie bei jedem Schweiger-Werk verging auch diesmal kaum ein Tag vor dem Filmstart, an dem er nicht irgendwo zu Wort kam. Mit „Schutzengel“ war er sogar ins Bundeswehr-Feldlager nach Afghanistan gereist, um mit den Soldaten die Uraufführung zu feiern.
Doch nicht nur Schweiger allein rührte die Werbetrommel für die Filme, am Dienstagabend war etwa sein „Schutzengel“-Kollege Moritz Bleibtreu in der ZDF-Show „Markus Lanz“ zu sehen. Produzent Zickler durfte währenddessen das umsetzen, was auf der Barefoot-Internetseite über ihn geschrieben steht: „Til macht die Zusagen, er die Absagen.“ Darunter ein Zitat aus dem Film „Zweiohrküken“, für den Schweiger am Drehbuch mitschrieb: „Ich hätte es doch gemacht, aber mein Zeitfenster hat sich verschoben.“