175 von den in China produzierten Bechern wurden verkauft. Das Haus der Geschichte in Bonn will nun ebenfalls Kaffeetassen mit Hitler-Motiv erwerben.
Bielefeld. Das Haus der Geschichte in Bonn sucht nach der von einem großen Möbelhaus angebotenen Kaffeetasse mit Hitler-Konterfei. Zunächst sei eine Anfrage an die Bielefelder Zeitung „Neue Westfälische“ gerichtet worden, die über den Fall berichtet habe, sagte Museumssprecher Peter Hoffmann am Freitag. „Wir beobachten die Medien und suchen nach Dingen der Zeitgeschichte.“
Anfragen dieser Art seien ganz alltäglich. Sein Haus habe die Aufgabe, die Sammlung anzulegen und fortzuführen. Sollte das Haus der Geschichte fündig werden, dann würde die Tasse nicht sofort in der Ausstellung landen, sondern käme erst einmal in die Sammlung. Möglicherweise könne das Objekt ja mal für eine der zahlreichen Sonderausstellungen interessant werden.
„Wir haben 700.000 Exponate und 7000 in der Dauerausstellung“, sagte Hoffmann. „Wenn wir die Tasse überhaupt bekommen, dann haben wir 700.000 plus eins.“ Auf keinen Fall werde sich das Haus der Geschichte an einer Internetauktion beteiligen. Wenn überhaupt Geld fließe, dann könnte der Ladenpreis gezahlt werden.
Die von dem Möbelhaus in China georderten Tassen zeigen eine verblasste Briefmarke (30 Pfennig) aus dem „Dritten Reich“ mit dem Porträt Adolf Hitlers, dazu einen Poststempel mit Hakenkreuz. Beides wird überlagert von einer großen Rose und englischen Wörtern in einer großen schwarzen Zierschrift.
Der Möbelhändler hatte 5000 Tassen bestellt. Nachdem die Panne entdeckt war, wurden 4825 Exemplare vernichtet. 175 Tassen waren bereits verkauft worden. Das Möbelhaus hat die Käufer gebeten, sie im Tausch gegen einen Gutschein zurückzugeben.