Überflüssig wie ein Kropf: Warum die Grünen mit ihrem Veggie Day in ein Umfragetief fallen

Die Grünen sind bei der jüngsten Umfrage kurz vor der Wahl auf ihren tiefsten Umfragewert wie in ein schwarzes Loch gefallen. Zehn Prozent der Wähler wollen laut ZDF und ARD grün wählen. Zu Beginn des stolz geschwellten Wahlkampfs waren es satte 17 Prozent.

Ich schwöre, ich hätte diesen Sturz schon, als er noch nicht erfolgt war, in dieser Höhe an einem einzigen Wort und der sich dahinter verbergenden Gesinnung festmachen können. Am „Veggie Day“. Von dieser denglischen Missgeburt kann sich eine Partei nicht so schnell erholen. Wie spricht man diesen Parteitagskrüppel aus? Der Kommentator in den „Tagesthemen“ letzten Freitag sprach es wie „Maggi-Day“ (Suppenwürze aus Liebstöckel), was ebenso sinnvoll oder auch sinnlos ist wie das auf den Parteitagen der Grünen stolz geschmetterte „Wedschie“ Day. Kein Mensch würde ein solches Wort erfinden, nicht mal die McDonald’s-Werbung, die mit „Los Wochos“ scherzte.

Nicht dass ich ein Sprachpurist wäre. Nicht dass ich für „Klapprechner“ wäre und den Duden für die Aufnahme des „Laptops“ statt des Klapprechners als „Sprachpanscher“ beschimpfen würde, aber Veggie Day ist nicht nur als Wort unendlich scheußlich.

Nein, der Veggie Day spricht auch für eine Wohlfahrtsstaat-Ideologie, die dem Bürger alles vorschreiben möchte, was sie sich zum Heil ihrer Untertanen ausdenkt. Jeder, der je in einer Kantine essen durfte oder musste, weiß, dass es da mindestens seit 50 Jahren jeden Tag ein fleischloses Gericht gibt, damit Vegetarier sich nicht weinend eine Möhre von zu Hause mitbringen müssen. So ist, wie selbst Grüne wie Kretschmann und Palmer in Schwaben sagen, ein Veggie Day „überflüssig wie ein Kropf“.

In der Vorschreib-Kultur der Grünen, die an die Wohlfahrtsausschüsse diverser Revolutionen und gewisse Schrebergartenvereine erinnert, steckt ja auch der Gedanke, dass man gesund leben muss, um der Gemeinschaft nicht zur Last zu fallen. Und so soll man auch höhere Steuern zahlen, damit der Staat das für uns macht, was wir privat als Familie ohnehin nur falsch machen würden.

So fällt man ins Umfragetief. Ich kann nur sagen: Um das Gleiche für die SPD zu erreichen, müsste Frau Nahles noch viermal im Bundestag als verstimmte Pippi Langstrumpf „Widewidewitt, bum, bum“ singen.