Halleluja, lobpreisen die Katholiken. Yeah, yeah, yeah, jubelt die Pop-Gemeinde über diese göttliche Nachricht.

Denn endlich hat sich Papst Benedikt XVI. geäußert. In einer brisanten Angelegenheit, die nicht von gestern ist. Sondern von vor 40 Jahren. Die Vatikan-Zeitung "L'Osservatore Romano", das Amtsblatt des Heiligen Vaters, predigt nämlich Vergebung: John Lennon, der sich mit dem unzulässigen Vergleich, die Beatles seien "berühmter als Jesus Christus", versündigt hatte, sei verziehen, schreibt die Kirchenzeitung. Auch der Drogenkonsum der Pilzköpfe und das lasterhafte Leben der "Fab Four" sind vergeben.

Da soll noch mal ein unheiliger Geist behaupten, die katholische Kirche sei nicht progressiv! Es ist doch paradiesisch, wie zügig der Vatikan mit der Musik-Kapelle Frieden schließt. Im Fall von Galileo Galilei, dessen Weltbild leider nicht ganz dem der Kirche entsprach, lief es erst 1992 rund - mehr als 350 Jahre nach dem Ableben des Astronomen.

Nun hat Papst Benedikt bekanntlich viel Taktgefühl. Mit seiner CD "Alma Mater", auf der er Chorwerke, Mariengebete und klassische Musik friedlich vereinigte, hatte er es an die Spitze (der Charts) geschafft. Jetzt heißt es eher "Roll over Beethoven", denn die Melodien der vier Schäfchen aus Liverpool müssen dem Oberhirten ins Ohr gegangen sein.

"Ihre wundervollen Melodien, die die Popmusik für immer verändert haben, schenken uns immer noch Gefühle, sie leben weiter", heißt es. Ausgerechnet das "weiße" Album, das Fans für eine Audio-Bibel halten und konservativere Katholiken für ein Teufelswerk, wird gelobt.

Kein Wunder, sind die Texte der Beatles doch durchaus religiös. In "Ob-La-Di, Ob-La-Da" hört man Anklänge an das Abendmahl, und die päpstlichen Reisen sind auch immer eine "Magical Mystery Tour". Viel wichtiger aber ist doch, dass die Beatles das Wort Gottes verkündeten: "All you need is love."