Mit Frachtschiffen begann die Reeder-Karriere des Peter Deilmann. Der gebürtige Travemünder stieg bald auf Butterfahrten um. Schnell kamen erste Kreuzfahrten hinzu, die von Neustadt aus, dem Sitz der 1972 gegründeten Reederei, unter anderem nach Grönland und nach Polen führten.
Das erste eigene Kreuzfahrtschiff gab er 1979 in Auftrag: Die MS „Berlin“. 1983 kamen Flusskreuzfahrten unter anderem auf der Elbe hinzu. Das erste eigene Schiff hieß „Donauprinzessin“. 1986 gelang es Deilmann, den TV-Produzenten Wolfgang Rademann davon zu überzeugen, die ZDF-Serie „Das Traumschiff“ auf der MS „Berlin“ zu drehen.
Auch mit Segelschiffen wollte Deilmann Geld verdienen. 1994 ließ er den Großsegler „Lili Marleen“ bauen. Bei diesen Kreuzfahrten sollte das Segelerlebnis im Vordergrund stehen.
Die MS „Deutschland“ wurde 1995 in Auftrag gegeben. 1998 wurde sie vom Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker feierlich getauft. Zu diesem Zeitpunkt gehörte die Deilmann-Reederei mit jährlich mehr als 30.000 Passagieren zu den Marktführern bei Kreuzfahrten.
Im November 2003 starb Peter Deilmann. Im Juni 2009 stellte das Unternehmen Insolvenzantrag. Es wurde 75 Beschäftigten gekündigt, 45 behielten vorerst ihren Arbeitsplatz. Im Oktober 2009 durchsuchte die Polizei die Geschäftsräume. (pop)