Die Zukunft des Tierparks hat bereits begonnen. Mit etlichen bereits gebauten, im Bau befindlichen oder geplanten Anlagen setzt Hagenbeck zum Sprung in ein neues Jahrhundert Tierparkgeschichte an.
"Wir wollen uns wieder auf drei Beine stellen, wie es schon vor 100 Jahren war", sagt Tierparkchef Joachim Weinlig-Hagenbeck. Die drei Säulen des damaligen Unternehmens Hagenbeck, der Tierhandel, der Zirkus und der Zoo, stellen sich heute ein wenig verändert dar.
Wetterunabhängig durch das Aquarium
Natürlich wird eine davon nach wie vor der Tierpark bleiben, doch dazu kommen nun das Tropen-Aquarium und das Hotel. WeinligHagenbeck erklärt: "Mit dem Aquarium schaffen wir eine wetterunabhängige Attraktion, die zusätzlich auch ganzjährig für Veranstaltungen genutzt werden kann. Das Hotel, für das demnächst der Bau beginnt, wird an Wochenenden auf Familienbesuche und unter der Woche auf Tagungen und Veranstaltungen ausgelegt sein."
Mit den Einnahmen aus allen drei Komponenten, so Weinlig-Hagenbeck, hätte das Unternehmen den Mut, weitere neue Vorhaben anzupacken. "Dabei wollen wir mit modernen Mitteln unserer klassischen Linie treu bleiben." Dazu gehöre, dass Tiere hautnah in artgerechter Haltung und natürlicher Umgebung präsentiert würden. Weinlig-Hagenbeck: "Heute reden alle vom sogenannten Erlebnis-Zoo. Man muss aber einmal festhalten, dass Carl Hagenbeck mit seinen gitterlosen Landschaften damit angefangen hat! Und darauf können wir stolz sein."
Für zukunftsweisend hält Weinlig-Hagenbeck die Themenbereiche Artenschutz, Forschung und Lehre. So werde zum Beispiel mit dem WWF zusammengearbeitet, um "Werbung für den Erhalt der Lebensräume unserer Tiere zu machen".
Durch die Kooperation mit der Universität Hamburg werden jedes Jahr immer mehr Kurse, Semester- und Diplomarbeiten im Tierpark ausgeführt. Außerdem, so der Tierpark-Chef, würde die Zooschule mit allein 1000 Führungen für Schulklassen im vergangenen Jahr einen wertvollen Beitrag leisten, Kindern und Jugendlichen Biologie auf besondere Weise nahezubringen.
"Wir wollen uns weiterhin selbst tragen können"
Für die Zukunft wünscht sich Joachim WeinligHagenbeck drei Dinge: "Wir wollen führend in der Tierhaltung bleiben. Durch unsere drei Standbeine möchten wir uns auf Dauer auch weiterhin selbst tragen können. Und wir möchten unser Wissen nutzen, um weltweit Zoos beim Bau und bei der Sanierung zu beraten."