Kaum haben sich die jungen Frauen vom Schock des 30. Geburtstags erholt, träumen sie von der Liebe, dem Glück - und einem Kind. Der wachsende Kugelbauch, die Pfunde, egal, alles wird freudig akzeptiert. Umstandskleidung? Wie spießig! Das Shirt kann nicht eng genug sein, das kurzerhand aufgeschnittene Top entblößt die stramme Kugel, neidische Blicke der Noch-nicht-Schwangeren sind sicher. Viele Mütter und Großmütter der jungen Frauen allerdings wenden sich mit Grausen ab. "Was soll denn daran schön sein?" "Schön? Das ist doch ganz normal", sagen die werdenden Mütter - und suchen im Internet nach hippen Hosen und sexy Tops.
Bei Elin Sandal in London z. B. liegen sie richtig. Sie entwarf als Schwangere coole Mode für werdende Mütter. Warum? Weil sie wie viele nichts gefunden hatte, das ihr gefiel. Ihr Vorbild waren schwangere Prominente, die öffentlich ihren Bauch zeigten und sexy auftraten. Elin Sandal (34): "Schwanger sein und großartig aussehen schließen sich nicht mehr aus. Früher hat man sich und seinen Bauch zu Hause versteckt, heute tragen Frauen ihren Babybauch mit Stolz und Selbstbewußtsein, sie zelebrieren ihre Schwangerschaft."
Die erste, die ihren Baby-Bauch offen zeigte, auf ihre hochhackigen Schuhe und sexy Klamotten nicht verzichtete, war 2002 Sarah Jessica Parker (damals 37), die Heldin der Serie "Sex and the City". Ihren runden Bauch legte allerdings US-Filmschauspielerin Demi Moore schon 1991 frei, für ein Titelfoto der "Vanity Fair".
Soll man den Modestil oder Charakter ändern, nur weil man schwanger ist? "Nein", sagt Elin Sandal, die ihre meist prominenten Kundinnen gut kennt, "diese selbstbewußten Frauen Mitte 30 haben ihren Stil gefunden. Warum sollten sie ihn ändern?"
Elin Sandal weiter in einem Interview: "Kinder sind hip - das finden jetzt vor allem diejenigen, die früher gedacht haben, mit Kindern sei das coole Leben vorbei. Früher wollten alle die Gucci-Handtasche, heute wollen alle das Gucci-Baby." (M.K.)
Elin Sandals Mode im Internet: www.funkymama.co.uk