South Dakota. In den USA wollte ein Jäger seine Familie mit einem Schwarzbären-Kebab begeistern. Warum der Seuchenschutz jetzt ermittelt.
Einen gewöhnlichen Döner-Kebab mit Lamm- oder Hühnerfleisch bekommt man in deutschen Großstädten an jeder Ecke. In South Dakota in den USA wollte nun jedoch ein Mann seine Familie mit einem Kebab aus Schwarzbären-Fleisch beglücken – verseuchte sie aber stattdessen mit „Gehirnwürmern“. Drei der Familienmitglieder landeten nach dem Verzehr im Krankenhaus. Grund dafür war das besondere Fleisch – es wahr wohl von Parasiten befallen.
Schwarzbären-Fleisch landet roh auf dem Teller
Der Mann hatte das Fleisch des Schwarzbären von einem Jagdausflug aus dem nördlichen Saskatchewan in Kanada mitgebracht. Um mögliche Parasiten abzutöten, fror der Mann das Fleisch für 45 Tage ein. Erst für den besonderen Anlass der Familienfeier holte er es aus der Tiefkühltruhe, um es am Spieß zu servieren.
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Bei der Zubereitung passierte ihm aber ein fataler Fehler: Aufgrund der dunklen Farbe des Schwarzbären-Fleischs war der Kebab nicht ausreichend durchgebraten und landete roh auf dem Teller der Gäste. Erst als die ersten Familienmitglieder bereits zu Essen begonnen hatten, fiel das unzureichend gegarte Fleisch auf. Deswegen wurde es kurzerhand erneut gebraten und danach wieder der Familie zum Verzehr angeboten. Bemerkt wurde der Fauxpas erst, als die ersten Familienmitglieder mit Symptomen nachhause zurückkehrten.
Familienmitglieder landen mit „Gehirnwürmern“ im Krankenhaus
Zuerst wurde ein 29-Jähriger mit Symptomen wie Muskelschmerzen, Fieber und geschwollenen Augen ins Krankenhaus eingewiesen. Doch erst beim zweiten Krankenhausaufenthalt erfuhren die Ärzte, dass der Mann Bärenfleisch gegessen hatte. Weitere Tests diagnostiziertem ihm Trichinellosen – parasitäre Würmer. Die Parasiten sind auch als „Gehirnwürmer“ bekannt, da die Larven der Würmer nicht nur Organe und Muskeln befallen, sondern auch bis ins Gehirn vordringen können.
Die anderen Familienmitglieder wurden über den Parasitenbefall des Schwarzbären-Kebabs informiert; von den sechs Infizierten mussten sich drei ins krankenhäusliche Behandlung begeben.
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Der Fall stammt noch aus dem Jahr 2022, wurde aber erst jetzt in einem Bericht des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vorgestellt. Das CDC ist eine Behörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums, deren Zuständigkeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) vergleichbar ist.
Trichinellose: Parasiten befallen Muskulatur
Dem RKI zufolge ist Trichinellose eine weltweit auftretende Infektionskrankheit mit Parasiten. Dabei gelangen längliche Rundwürmer durch den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch als Larven in den menschlichen Körper. Innerhalb weniger Tage reifen die Larven im oberen Dünndarm zu erwachsenen Würmern heran, die sich in der Muskulatur festsetzen. In Deutschland ist Trichinellose laut RKI heutzutage aber eher selten: Von 2001 bis 2011 wurden dem RKI lediglich 63 Fälle übermittelt.
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Dem RKI zufolge werden bevorzugt sauerstoffreiche, also gut durchblutete Muskeln wie beispielsweise das Zwerchfell, die Nacken und Kaumuskulatur sowie die Muskulatur des Schultergürtels und der Oberarme befallen. Beim aktiven Eindringen werden Muskelfasern zerstört. Zu den Symptomen gehören unter anderem Durchfall, Fieber, Ödeme sowie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schluckstörungen, trockener Husten und Muskelschmerzen.
Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit warnt, sind einige Arten von Parasiten immun gegen das Einfrieren. Wildtiere wie Bären, Wildschweine, Wölfe oder Eichhörnchen sind besonders anfällig für Krankheiten, die auf den ersten Blick unerkannt bleiben. Selbst bei der Zubereitung des Fleischs kann der Befall mit Parasiten leicht übersehen werden.