San Francisco. Ein Mann verlor in jungen Jahren die Fähigkeit, sich zu artikulieren. Dank Künstlicher Intelligenz ist er sogar wieder zweisprachig.
Die Fortschritte der Medizin in Verbindung mit neuer digitaler Technik sind enorm: Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in San Francisco haben ein Gehirnimplantat entwickelt, das einem Menschen nach einem Schlaganfall die Fähigkeit wieder ermöglicht, zu kommunizieren - und das mittlerweile in zwei Sprachen. .
Implantat wandelt Hirnströme in Worte und Sätze
In einem Artikel, der nun auf der Plattform Nature Biomedical Engineering veröffentlicht wurde, wird der Fall geschildert. Demnach hatte der Patient, der als „Pancho“ bezeichnet wird, als relativ junger Mann vor rund 20 Jahren einen Schlaganfall. Seitdem war er gelähmt und hatte die Fähigkeit zu sprechen verloren. Ursprünglich war Spanisch seine Muttersprache, später hatte er Englisch gelernt. Um ihm zu helfen, hatten Wissenschaftler des Zentrums für Neuronale Technik und Prothesen der Universität in San Francisco über mehrere Jahre hinweg an einem Dekodierungssystem gearbeitet, das es ermöglicht, Gedanken des Mannes in Sätze zu verwandeln und auf einem Bildschirm anzuzeigen
Dazu erhielt Pancho unter der Leitung von Dr. Edward Chang, Neurochirurg und Co-Direktor des Zentrums 2019 ein neuronales Implantat, das es den Wissenschaftlern ermöglichte, seine Gehirnaktivität zu verfolgen.
System erlernt neue Sprache anhand von Mustern der ersten
Mithilfe Künstlicher Intelligenz wurde das Implantat darauf trainiert, Hirnströme in Worte und Sätze zu wandeln, wenn der Patient versucht, sie zu artikulieren. Das Implantat imitiert sozusagen das neuronale Netz des Hirns, das für Sprache zuständig ist. In der Wissenschaft wird das als Brain-Computer-Interface bezeichnet.
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Und nachdem Pancho auf diese Weise gelernt hat, sich auf Englisch auszudrücken, haben ihm die Forscher nun auch seine Zweisprachigkeit zurückgegeben. Dies sei gelungen, berichten sie, indem sie die Erkenntnisse des neuronalen Netzes über die erste Sprache nutzten, um es anhand der spanischen Hirnimpulse auch in der zweiten Sprache zu trainieren. Inzwischen sei Pancho in der Lage, im laufenden Gespräch zwischen den Sprachen zu wechseln. Die Erkenntnisse aus dem Lernprogramm sollen künftig auch auf andere Bereiche der Forschung an Brain-Computer-Interfaces genutzt werden. (ftg)
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