St. Cloud/Berlin. Bei einem Gottesdienst in Florida floss nicht nur das „Blut“ Jesu, sondern auch echtes Blut. Warum der Pfarrer gewalttätig wurde.
Es gilt als der heiligste Abschnitt eines Gottesdienstes, doch bei einer katholischen Messe in Florida hat das Abendmahl eine gewalttätige Wendung genommen. Wie die US-Zeitung „Miami Herald“ berichtet, soll bei dem Gottesdienst in der St. Thomas Aquinas in St. Cloud der Pfarrer eine Frau gebissen haben, nachdem sie einen Teller mit Oblaten an sich gerissen hatten.
Laut Ermittlern soll sich der 66-jährige Pfarrer geweigert haben, die Frau am Abendmahl teilnehmen zu lassen, weil sie nicht die dafür notwendigen Voraussetzungen erfüllt habe. Die Frau widersprach dem, und sagte, sie dürfe an der Kommunion teilnehmen. Daraufhin wurde der Pfarrer wütend und soll laut Polizei versucht haben, ihr eine Oblate in den Mund zu rammen. „Daraufhin ... versuchte sie, ein anderes Abendmahlsbrot zu ergreifen, das (der Priester) in der Hand hielt. Er packte sie jedoch und biss sie in den Arm“, hieß es in einer eidesstattlichen Erklärung.
Die Ermittler sprachen auch mit dem Pfarrer, der den Vorfall anders darstellte: Demnach hatte er ihr bei einer früheren Messe gesagt, dass sie wegen fehlender Voraussetzungen nicht teilnehmen dürfe. Sie kehrte dann zu einem späteren Gottesdienst zurück und soll dem Priester ein Tablett mit Abendmahlsoblaten aus der Hand gerissen haben. Der Priester sah demnach keine andere Möglichkeit, an die Oblaten zu kommen, als die Frau zu beißen. Er habe demnach die Oblaten schützen wollen, weil sie als „Leib Christi“ gelten.
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Frau zeigte den Pfarrer wegen Körperverletzung an
Die Frau lehnte eine ärztliche Behandlung ab, erstattete aber Anzeige gegen Pfarrer wegen Körperverletzung. Über diese muss nun die Staatsanwaltschaft entscheiden. Zeugen sagten der Polizei, dass die Frau wegen ihrer Sexualität und ihrer Kleidung herausgegriffen wurde. Die katholische Diözese Orlando, zu der die Kirche gehört, wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.
Bei der Feier der Kommunion erinnern Christen durch den Verzehr von Brot oder Oblaten und das Trinken von Wein oder Saft an das letzte Abendmahl, das Jesus Christus am Tag vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern gefeiert haben soll. Brot und Wein stehen dabei sinnbildlich für den Leib und das Blut Christi. In der katholischen Kirche dürfen dabei in der Regel auch nur katholisch getaufte Christen die Kommunion empfangen.