Berlin. Weltweit häufen sich Infektionen mit dem Dengue-Fieber. Besorgniserregend: Jetzt werden auch in Deutschland immer mehr Fälle gemeldet.
Das Dengue-Fieber verorten die meisten Menschen außerhalb Europas. Typische Risikogebiete sind vor allem tropische Regionen in Afrika, Asien oder Südamerika. Doch die Infektionskrankheit breitet sich nun auch verstärkt in Europa aus. Vor allem südliche Länder sind betroffen. Auch in Deutschland mehren sich die Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt. Es warnt davor, dass die Fälle von Dengue-Fieber in Deutschland dramatisch zunehmen.
737 Fälle seien hierzulande in den ersten 17 Wochen des Jahres 2024 übermittelt worden, heißt es im „Epidemiologischen Bulletin“ des RKI. Im Vorjahr seien im gleichen Zeitraum lediglich 174 Fälle gemeldet worden – das entspreche einem Anstieg von 324 Prozent. Ein Mensch sei infolge der Infektion gestorben. Dem RKI zufolge sei der Anstieg der Dengue-Fieber-Fälle nicht durch erhöhte Reiseaktivität zu erklären. Grund seien vielmehr erhöhte Fallzahlen in Endemiegebieten, in die Deutsche reisen und sich dort infizieren.
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Dengue-Fieber: Immer mehr Fälle in Deutschland
Laut des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung bezeichnet man Krankheiten als endemisch, wenn sie „dauerhaft gehäuft in einer begrenzten Region oder einer Population vorkommen.“ In den Tropen und Subtropen gilt das Dengue-Fieber beispielsweise als endemisch.
Etwa 50 bis 100 Millionen Fälle von Dengue-Fieber und rund 20.000 Todesfälle gibt es jährlich weltweit. Sorgen bereitet Wissenschaftlern und Medizinern derzeit der Anstieg der sogenannten autochthonen Fälle. Darunter versteht man Infektionen durch Erreger, die in gewissen Regionen eigentlich nicht vorkommen. In Südeuropa sind das nach WHO-Angaben Länder wie Italien (82 autochthone Ausbrüche 2023), Frankreich (43 Fälle), Spanien (3 Fälle), Portugal und Kroatien.
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Die Viren werden nicht durch Reisende in diese Länder eingeschleppt, sondern verbreiten sich durch die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke, auch Denguemücke genannt. Sie überträgt durch ihren Stich verschiedene Krankheiten, unter anderem das Dengue-Fieber. Eigentlich ist diese Mücke in den Tropen heimisch. Durch den Klimawandel breitet sie sich aber zunehmend auch in Europa aus.
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Schwerer Ausbruch in Brasilien
Weltweit beobachten Experten eine Zunahme der Infektionskrankheit. Zuletzt gab es einen schweren Ausbruch in Brasilien. Nach Angaben des „Ärzteblatts“ habe das brasilianische Gesundheitsministerium in den ersten vier Wochen des Jahres 2024 217.841 Fälle registriert – dreimal so viele Fälle wie im Vorjahr. Mittlerweile sind es nach Regierungsangaben 5.145.295 Fälle von Dengue-Fieber in Brasilien. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000.
In Brasilien sind vor allem heftige Regenfälle und hohe Temperaturen für den Anstieg der Fälle verantwortlich. Für die Denguemücke sind das optimale Bedingungen, um sich zu entwickeln und das Virus somit auf den Menschen zu übertragen.
Diese Symptome treten beim Dengue-Fieber auf
Das Dengue-Fieber umfasst verschiedene Krankheitssymptome, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Typisch sind starke Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Fieber und Schüttelfrost. Einige Betroffene berichten von extremer Müdigkeit. Häufig zeigt sich auch ein fleckiger Hautausschlag. In akuten Fällen kann es zu lebensgefährlichen inneren Blutungen und einem Blutdruckabfall kommen.
Viele Infektionen verlaufen harmlos und ohne Symptome. Treten beim Dengue-Fieber Symptome auf, klingen diese in der Regel schnell wieder ab. Zu schweren Verläufen mit Todesfolge kommt es nach Angaben des Österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit und Pflege in nur ein bis fünf Prozent der Fälle.
Wie sich Reisende am besten schützen
Wer in Länder reist, in denen das Virus endemisch ist, zum Beispiel in den Tropen und Subtropen, kann sich mit einer Impfung gegen das Dengue-Fieber schützen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Reiseimpfung mit dem Impfstoff Qdenga für Personen ab einem Alter von vier Jahren, die in der Vergangenheit bereits mit dem Virus infiziert waren.
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Grundsätzlich sollten sich Reisende vor Mückenstichen schützen, am besten mit langärmliger Kleidung und Mückenspray. Dieses sollte optimalerweise den hochwirksamen Wirkstoff DEET enthalten. Wer in Risikogebieten unterwegs ist, sollte zudem unter einem Insektennetz schlafen, um Mückenstiche zu vermeiden.