Auckland. Eine fünfstellige Summe für eine Feder? Der Preis wurde bei einer Auktion in Neuseeland erzielt. Es geht um einen Vogel mit Geschichte.

Diese Feder ist mehr wert als Gold: Das Auktionshaus Webb‘s im

neuseeländischen

Auf dem Holzweg durch den Nieselregen: Mit der richtigen Einstellung ist auch das ein Genuss auf dem Heaphy Track.
Auf dem Holzweg durch den Nieselregen: Mit der richtigen Einstellung ist auch das ein Genuss auf dem Heaphy Track. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Sonnenuntergang ohne Sandflies: Am Strand unweit der Heaphy Hut.
Sonnenuntergang ohne Sandflies: Am Strand unweit der Heaphy Hut. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Bepackt: Auf der viertägigen Tour müssen Wanderer neben Schlafsäcken und Co. unter anderem auch ihr Essen mittragen. Gekocht wird in den Hütten selbst.
Bepackt: Auf der viertägigen Tour müssen Wanderer neben Schlafsäcken und Co. unter anderem auch ihr Essen mittragen. Gekocht wird in den Hütten selbst. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Üppige Natur: Schon auf der ersten Etappe säumen Baumfarne mit ihren Wedeln den Weg.
Üppige Natur: Schon auf der ersten Etappe säumen Baumfarne mit ihren Wedeln den Weg. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Aussicht von Flanagan's Corner, dem mit 915 Metern höchsten Punkt der Tour.
Aussicht von Flanagan's Corner, dem mit 915 Metern höchsten Punkt der Tour. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Die Mündung des Heaphy River aus der Vogelperspektive: Auch von oben betrachtet ist der Kahurangi-Nationalpark an der Küste zum Ozean beeindruckend.
Die Mündung des Heaphy River aus der Vogelperspektive: Auch von oben betrachtet ist der Kahurangi-Nationalpark an der Küste zum Ozean beeindruckend. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Die Gouland Downs sind ein wilder Landschaftsmix. Sie erinnern zugleich an afrikanische Savannen und schottische Highlands.
Die Gouland Downs sind ein wilder Landschaftsmix. Sie erinnern zugleich an afrikanische Savannen und schottische Highlands. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Tussockgras, Neuseeländer Flachs und dornige Matagouri-Büsche: Und hindurch mäandert in den Gouland Downs der steinige Pfad.
Tussockgras, Neuseeländer Flachs und dornige Matagouri-Büsche: Und hindurch mäandert in den Gouland Downs der steinige Pfad. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Caroline Webb ist schon viele Wege Neuseelands gewandert, der Heaphy Track aber ist ihr erster Great Walk.
Caroline Webb ist schon viele Wege Neuseelands gewandert, der Heaphy Track aber ist ihr erster Great Walk. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Sicherheitsabstand: Um vor Sturmfluten geschützt zu sein, verläuft der Pfad meist oberhalb der Strände.
Sicherheitsabstand: Um vor Sturmfluten geschützt zu sein, verläuft der Pfad meist oberhalb der Strände. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Flussquerung in der Höhe: Eine Hängebrücke führt über den Heaphy River.
Flussquerung in der Höhe: Eine Hängebrücke führt über den Heaphy River. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Zwischenstopp nahe der Flussmündung: In der Heaphy Hut kann übernachtet werden.
Zwischenstopp nahe der Flussmündung: In der Heaphy Hut kann übernachtet werden. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Regenwald trifft Traumstrand - das Wandern von Bucht zu Bucht ist das Finale der Tour.
Regenwald trifft Traumstrand - das Wandern von Bucht zu Bucht ist das Finale der Tour. © Florian Sanktjohanser/dpa-tmn/dpa
Seltener Vogel in den Gouland Downs: ein Takahē - flugunfähig und die größte Ralle der Welt.
Seltener Vogel in den Gouland Downs: ein Takahē - flugunfähig und die größte Ralle der Welt. © Department of Conservation/Department of Conservation/dpa
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Auckland hat bei einer Versteigerung für eine Feder des seit langem ausgestorbenen Huia-Vogels sensationelle 26.000 Euro Dollar erzielt. Weltrekord!

Dass der Preis so in die Höhe ging, geschah nicht ohne Grund: Die Feder repräsentiert ein Stück Landesgeschichte: Der Federschmuck des Huia-Vogels war für die Maori, die Ureinwohner, Zeichen von hohem Prestige. Nur Führungspersönlichkeiten durften die dunklen Federn mit dem weißen Rand als Kopfschmuck tragen. Sie wurden verschenkt als Zeichen der Wertschätzung, Freundschaft und Anerkennung.

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Das Prestige seiner Federn wurde dem Vogel zum Verhängnis

Das Prestige, das sein Federkleid repräsentierte, wurde für den Huia, ein Mitglied der Familie der Flechtvögel, zum tödlichen Menetekel, wie Leah Morris, Leiterin des Bereichs Kunstgewerbe bei dem in Auckland ansässigen Auktionshaus in einer Dokumentation zur Auktion erklärte.

Der Huia war der größte neuseeländische Waldvogel. Er wurde bewundert für seinen Gesang, das glänzende schwarze Gefieder und die heiß begehrten Schwanzfeder mit den weißen Spitzen. „Diese seltene Huia-Feder erinnert uns an die Zerbrechlichkeit unseres Ökosystems“, so Morris.

Denn auch für die europäischen Neuseeländer wurde der Huia rasch ein Symbol für Prestige. Die Federn wurden Modeaccessoires, ausgestopfte Vögel zur Dekoration für die Häuser reicher Menschen. Diese „tödliche Popularität“ habe noch zugenommen, als die Herzogin und der Herzog von York bei ihrem Besuch in Neuseeland 1901 mit Huia-Federn an den Hüten abgelichtet wurden.

So nahm das Schicksal seinen Lauf: Innerhalb kürzester Zeit waren die Vögel ausgerottet. Auch der Versuch einer Rettungsaktion durch die Regierung, die Art noch zu schützen, scheiterte an den exorbitanten Preisen, die Sammler und Modenarren für die Vögel zahlten. Die letzten Vögel in freier Wildbahn wurden nachweislich zuletzt 1907 gesehen.

Die Feder bleibt im Lande

„Der Huia ist eine Ikone unter den Vögeln, und viele Menschen in Neuseeland haben einen Bezug zu ihm“, sagte Morris dem „Guardian“ zum Hintergrund des erzielten Verkaufspreises. Zudem sei sie nach all den Jahren in hervorragendem Zustand. Sie wurde mit speziellem Papier und UV-Glas geschützt und weist keine Schäden durch Insekten auf. Sie wiegt neun Gramm - und ist daher ein vielfaches wert wie Gold, dessen Grammpreis derzeit bei etwa 72 Euro liegt.

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Da es sich um ein Objekt von nationaler Bedeutung handelt, kann die Feder nur von registrierten Sammlern erworben werden und darf das Land nicht ohne Genehmigung des Ministeriums verlassen. Der Käufer oder die Käuferin blieb anonym, stammt aber aus Neuseeland. Als der finale Hammer fiel, habe es Beifall gegeben. „Das erlebt man bei Auktionen nicht oft“, sagte Morris.