Berlin. Seit viele Tausend Jahren ist der Mensch auf den Hund gekommen. Doch es zeigt sich: Seinen Platz nahm einst ein anderer Vierbeiner ein.
- Der Hund gilt heute als der beste Freund des Menschen
- Doch historisch gesehen scheint ein anderes Tier zuerst das Herz des Menschen erobert zu haben
- Archäologen staunen über neue Erkenntnisse
Der Hund sei der beste Freund des Menschen, sagt man. Tatsächlich existiert zwischen unseren beiden Spezies ein besonderes Band, das sich selbst im Erbgut von Hunden nachweisen lässt. Doch scheint der Hund einst in Konkurrenz gestanden zu haben mit einem anderen, nicht weniger possierlichen, Vierbeiner: dem Fuchs.
Darauf deutet eine unlängst im Fachblatt Royal Society Open Science veröffentlichte Studie hin, die sich mit Überresten einer mittlerweile ausgestorbenen Fuchsart befasst. Für ihre Arbeit untersuchte das Forschungsteam das Skelett eines Burmeister-Fuchses aus Argentinien. Archäologen hatten es bereits 1991 gefunden – an der Seite es vor rund 1500 Jahren begrabenen Menschen.
Forscher mit erstaunlicher Erkenntnis: Fuchs war wohl Haustier
Dazu schreiben die Forscherinnen und Forscher, dass es zwar letzten Endes unklar bleiben müsse, warum das Fuchs-Skelett in dem Grab gelandet sei. „Die plausibelste Erklärung aber ist, dass der Fuchs ein wertgeschätzter Kompagnon der Menschengruppe war.“
Das Tier wird während seines Lebens wohl in enger Beziehung zu Menschen gestanden haben, was ausschlaggebend dafür gewesen sein dürfte, den Fuchs als Grabbeigabe in das Grab zu legen.
Die Untersuchungen hätten außerdem ergeben, dass das Skelett keine Schnittverletzungen aufwies, was darauf schließen lässt, dass das Tier nicht verspeist worden war.
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Sensationsfund beweist: Menschen teilten ihre Nahrung mit dem Fuchs
Eher im Gegenteil: Die Analyse der Fuchs-Überreste hat ergeben, dass das Tier dieselbe Nahrung wie seine Menschen aß, sprich: Es wurde gefüttert oder durfte zumindest die Küchenabfälle der Gruppe verputzen.
Dabei scheint das Tier sogar vom üblichen Ernährungsschema seiner Art abgewichen zu sein; wo seine Artgenossen Fleisch verzehrten, war der Haus-Fuchs offenbar an menschliche Mischkost gewöhnt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Forscher einen Fuchs finden, der Menschen nahe gestanden haben könnte. In einer 2015 veröffentlichten Studie berichten Wissenschaftler von einem Burmeister-Fuchs, der im späten 2. Jahrtausend vor Christus neben Menschen begraben worden war. In diesem Fall hatte es sich um ein Jungtier gehandelt. (pcl)