Berlin. Das Wochenende wird in Deutschland warm, teilweise heiß. Doch was erwartet die Republik genau – und wie entsteht das Sommer-Wetter?
Am Wochenende wird es heiß in Deutschland. Bis zu 30 Grad werden in Teilen der Republik erwartet. Richtig gelesen: 30 Grad – und das schon im April.
Der Monat ist zwar für seine Wetter-Kapriolen bekannt, so hohe Temperaturen sind aber die absolute Ausnahme. Allerdings: Die fünf im Schnitt heißesten April-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurden laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) alle seit der Jahrtausendwende registriert.
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Bis zu 30 Grad: So wird das Wetter am Wochenende
Den höchsten April-Wert erreichten die Thermometer am 28. April 2012 in München. Dort wurden stolze 32,2 Grad gemessen. Ganz so extrem dürfte die Hitze an diesem Wochenende nicht ausfallen – im Norden bleibt es am Freitag mit Werten von bis zu 20 Grad sogar noch frühlingshaft. Im Süden und vor allem am Oberrhein klettern die Temperaturen aber schon auf bis zu 25 Grad.
Am Oberrhein werden dann am Samstag bis zu 30 Grad erwartet. Für die übrigen Landesteile rechnet der DWD mit 24 bis 29 Grad, im Norden teilweise nur mit 19 bis 24 Grad. Am Sonntag werden ähnliche Werte erreicht, wobei das Gewitterrisiko steigt. In einigen Regionen Deutschlands kann es laut DWD sogar zu Tornados kommen. „Leider können wir nicht genau vorhersagen, wo diese auftreten. Nur so viel: Vor allem der Westen Deutschlands ist gefährdet“, warnt Andreas Walter vom DWD im Gespräch mit unserer Redaktion.
Besondere Wetterlage sorgt für Frühlingshitze in Deutschland
Doch warum ist es aktuell so warm? Die schnelle Antwort: Der menschengemachte Klimawandel sorgt dafür, dass hierzulande immer früher immer höhere Temperaturen erreicht werden. So erlebte Deutschland 2024 den wärmsten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – und zuvor den wärmsten Februar. Im Vergleich zum Durchschnitt von 1961 bis 1990 war der März 2024 vier Grad wärmer als „normal“.
Betrachtet man die aktuelle Wetterlage genauer, bringt eine starke Südströmung warme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland. Sie entsteht, weil ein Tiefdruckkomplex über dem Nordatlantik die Luftmassen wie ein Staubsauger in Richtung Norden zieht. „Wir liegen in der südlichen Strömung, die sehr warme Luft aus Nordafrika zu uns transportiert“, erklärt DWD-Sprecher Walter das Phänomen.
Und nicht nur das: Die warme Luft bringt auch Saharastaub mit. Und genau der könnte letzten Endes doch dafür sorgen, dass die 30-Grad-Marke nicht geknackt wird. Denn eine große Staubwolke könnte die Sonneneinstrahlung dämpfen. „Das heißt, wir haben in einigen Regionen einen trüben Himmel und die Sonne scheint vielleicht nicht so intensiv, wie man es erwarten würde“, sagt Wetterexperte Walter.
Exakt vorhersagen lässt sich das allerdings nicht. Doch zumindest bei einer Sache kann der DWD-Sprecher beruhigen: „Sollten Sie aufgrund des Saharastaubs gelbe Ablagerungen auf Ihrem Auto finden, so können Sie die einfach vorsichtig mit Wasser abspülen.“
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