Berlin. Zum vierten Mal in kurzer Zeit könnte in Island ein Vulkan ausbrechen. Im Ernstfall müsste das Dorf Grindavik schnell evakuiert werden.
Island hat eine beeindruckende Landschaft, die aber auch ihre Schattenseiten birgt: Vulkanausbrüche sind auf der Insel im Nordatlantik keine Seltenheit. Aktuell bahnt sich im Gebiet Reykjanes an der südwestlichen Spitze Islands erneut eine Eruption an. Das Vulkansystem Svartsengi war zuletzt schon sehr aktiv: Im Dezember 2023, am 8. Januar und am 14. Februar kam es zu Ausbrüchen.
Aktuell sammelt sich unterhalb des Svartsengi wieder Magma – und das sehr schnell, sodass es zeitnah zu einer weiteren Eruption kommen könnte. Der Isländische Wetterdienst warnt vor dem erneuten Ausbruch, der sich in der Nähe der Gemeinde Grindavik (knapp 4000 Einwohner) ereignen könnte. Das kleine Dorf war zuletzt immer wieder von Vulkanausbrüchen betroffen.
Vulkan in Island: Wann kommt es zum nächsten großen Ausbruch?
Am Montag hatte sich laut dem Isländischen Wetterdienst Magma mit einem Volumen von 7,6 Millionen Kubikmetern angesammelt. Als unterer Schwellenwert für einen Ausbruch gelten laut den Experten 8 Millionen Kubikmeter – diese Marke dürfte im Laufe des Dienstags erreicht werden.
Dann könnte alles ganz schnell gehen: „Eine neue Eruption könnte innerhalb von weniger als 30 Minuten beginnen“, schrieb der Wetterdienst in einer Erklärung am Montag. Die Experten skizzierten verschiedene Szenarien für den Ausbruch: Am wahrscheinlichsten ist dabei, dass das Magma wenige Kilometer nordöstlich von Grindavik ausbricht – dann würde die Lava, wie man Magma an der Erdoberfläche bezeichnet, den Ort in weniger als vier Stunden erreichen.
Grindavik ist von vergangenen Vulkanausbrüchen bereits schwer gezeichnet
Grindavik ist laut Angaben des isländischen Zivilschutzes nicht vollständig evakuiert. Erste kleinere Erdbeben wären Signale, in deren Folge die Menschen mit Warnpfeifen über die bevorstehende Gefahr informiert werden könnten. Das Dorf ist durch die vorherigen drei Vulkanausbrüche bereits schwer gezeichnet, die Häuser sind ohne Strom und Heizung. Dennoch sind einige Anwohner nach den jüngsten Ausbrüchen in ihre Heimat zurückgekehrt.
- Phlegräische Felder: Supervulkan bei Neapel: Erneute Beben erschüttern die Erde
- Supervulkan bei Neapel: Massive Missstände bei Fluchtwegen
- Wissenschaftler alarmiert: Supervulkan bei Neapel: Neue Studie mit düsterer Prognose
- Ätna auf Sizilien: Warum der Vulkan mysteriöse Ringe ausspuckt
- Deutschland:Experte erklärt, wo Vulkane ausbrechen könnten
Kristín Jónsdóttir vom Isländischen Wetterdienst sagte der Webseite visir.is allerdings schon in der vergangenen Woche: „Der Wetterdienst schätzt, dass eine erhebliche Gefahr besteht, und ich würde sagen, dass es nicht sehr klug ist, die Nacht in Grindavík zu verbringen.“