Berlin. Die „Icon of the Seas“ bricht einige Rekorde. Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt soll 2024 in See stechen. Was Passagiere erwartet.

Die Animation, die Lust auf Kreuzfahrt machen soll, wirkt ein bisschen wie einem Zeichentrick-Film entsprungen: Wasserrutschen, Sportplätze, eine Minigolfanlage, zig Pools und ein Surfsimulator – alles in barbiepink und grasgrün, türkisblau oder einfach bunt. Doch es gibt sie wirklich, die „Icon of the Seas“. Das weltgrößte Kreuzfahrtschiff soll schon Anfang 2024 in See stechen.

Eigner ist die US-Reederei Royal Caribbean International. Ihre Schiffe sollen „die Fantasie von Familien und abenteuerlustigen Urlaubern gleichermaßen anregen“, wie das Unternehmen auf seiner Website schreibt. Bisher erfüllte die „Wonder of the Seas“ diesen Anspruch. Wo sie jedoch „nur“ Platz für rund 7000 Passagiere bietet, passen auf die „Icon“ schon 7600, verteilt auf 2800 Kabinen. Berechnet man die Crew mit ein, beherbergt das Schiff bei voller Auslastung 10.000 Menschen – so viele, dass sie nach deutschen Maßstäben eine eigene Stadt gründen könnten. Von seinem Heimathafen Miami aus soll der Kreuzer das ganze Jahr über siebentägige Reisen in die Karibik unternehmen.

„Icon of the Seas“ bietet größten Wasserpark auf See

Was also erwartet Kreuzfahrt-Urlauber, die eine Reise an Bord der „Ikone der Meere“ buchen? Die kurze Antwort: ein schwimmender Vergnügungspark der Superlative. Wer Entspannung auf hoher See sucht, könnte hier falsch sein. Royal Caribbean lockt seine Gäste mit Innovation und einem Fokus auf Familien. Attraktion Nummer eins: der laut Eigner größte Wasserpark auf See mit insgesamt sechs Rutschen.

Mit einem Fassungsvermögen von 150.000 Litern soll die „Icon“ den bislang größten Swimmingpool an Bord eines Kreuzfahrtschiffes beherbergen. Und noch dazu den ersten abgehängten Infinity-Pool auf See, der im achten Stock über den anderen Decks schwebt.

So soll sie aussehen, die „Icon of the Seas“. Mit ihren zahlreichen Attraktionen erinnert sie stark an einen schwimmenden Vergnügungspark.
So soll sie aussehen, die „Icon of the Seas“. Mit ihren zahlreichen Attraktionen erinnert sie stark an einen schwimmenden Vergnügungspark. © Royal Caribbean International | Royal Caribbean International

Hoch hinaus geht es auch auf der „Crown’s Edge“, einem Kletterparcour, der an der Außenwand des Schiffs verläuft. Und auch eine Boulder-Wand findet Platz an Bord. Für die Unterhaltung am Abend finden sich die Passagiere im „Aquadome“ ein, einer Veranstaltungshalle mit eingebautem Wasserfall im Zentrum. Shows finden außerdem in der bisher größten schwimmenden Eisarena der Reederei statt.

Von „Grease“ über „Cats“ bis hin zu Eigenproduktionen und Aqua-Theater sind alle Shows im Reisepreis inbegriffen. Zahlreiche Bars an Bord bieten Stand-up-Comedy, Live-Musik und Tanz. Karaoke-Abende und Tischkicker-Tourniere finden in der Spielbar statt, Poker zockt man im schiffseigenen Casino.

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    Reederei bietet Familienurlaub der Superlative

    Bei so viel Fokus auf Familien muss es auch Angebote geben für Kinder, deren Eltern im Urlaub Zeit zu zweit verbringen möchten. Tagsüber werden sie in einem der Spielbereiche bespaßt, abends bekommen sie Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen. Nicht weniger ausgeklügelt – um nicht zu sagen, erschlagend – ist die Verpflegung an Bord: Den Passagieren stehen mehr als 20 Restaurants oder Imbisse zur Verfügung. Gespeist wird à la carte oder vom Buffet von schick bis leger.

    So sollen die Panorama-Suiten an Bord der „Icon of the Seas“ aussehen. Bisher hat die Reederei nur beispielhafte Animationen veröffentlicht.
    So sollen die Panorama-Suiten an Bord der „Icon of the Seas“ aussehen. Bisher hat die Reederei nur beispielhafte Animationen veröffentlicht. © Royal Caribbean International | Royal Caribbean International

    Und was kostet der Spaß? Für sieben Nächte in der Innenkabine zahlen Passagiere, die im September 2024 reisen wollen, rund 2000 Euro pro Person. Kabinen mit Balkon starten bei 2300 Euro, für Suiten müssen Gäste mit 3400 Euro tiefer in die Tasche greifen. Passagiere haben die Wahl zwischen Innen- und Außenkabinen, Balkonkabinen und Suiten oder dem „Family Townhouse“, das sich über zwei Stockwerke erstreckt, die mit einer Rutsche verbunden sind. Zur Ausstattung gehören eine private Terrasse mit Whirlpool und ein Kinoraum.

    Sieben Tage Karibikurlaub ab 2000 Euro

    Die „Icon“ ist das erste Schiff von Royal Caribbean, das mit Flüssiggas (LNG) betrieben wird. Ob die alternative Antriebsform wirklich umweltfreundlicher ist als andere Kraftstoffe, wird von Kritikern mit Blick auf wissenschaftliche Studien bezweifelt. Die Reederei legt außerdem Wert auf ein „hochmodernes Abfallmanagementsystem“. Auch soll das Schiff mit einer Technik ausgestattet sein, die Maschinenwärme in Strom umwandelt. Wie ihre Vorgängerin wurde die „Icon“ von der finnischen Meyer Werft gebaut. Mit seinen 365 Metern Länge wiegt der Hochseedampfer 250.000 Tonnen, verfügt über 20 statt nur 18 Decks.

    Die echte „Icon of the Seas“ bei ihrer viertägigen Probefahrt im Juni.
    Die echte „Icon of the Seas“ bei ihrer viertägigen Probefahrt im Juni. © Royal Caribbean International | Royal Caribbean International

    Ihre erste viertägige Probefahrt hat die „Icon“ bereits im Juni erfolgreich absolviert. Ihre Jungfernfahrt soll sie Anfang nächsten Jahres unternehmen. Los geht eine Reise mit dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt in Miami. Egal, ob das Ziel die westliche oder östliche Karibik sein soll, immer sind zwei Tage auf See eingeplant. Unterwegs steuert die „Icon“ Orte auf den Bahamas, an der Küste von Honduras oder Mexiko an, bevor es an Tag acht zurück geht nach Miami. Buchungen für 2024 werden bereits entgegengenommen (www.royalcaribbean.com).