Berlin. Seit einiger Zeit breitet sich die Wespenspinne in Deutschland aus – eine Gefahr? Die wichtigsten Infos und wie Sie das Tier erkennen.
- Seit einigen Jahren breitet sich die giftige Wespenspinne immer weiter aus – auch in Deutschland
- Ihr besonderes Aussehen ist auffällig, doch ist sie eine Gefahr für Menschen?
- Das sollten sie über das achtbeinige Tier wissen
Woher die Wespenspinne ihren Namen hat, sieht man auf den ersten Blick: Mit ihrer schwarz-gelb gestreiften Zeichnung gehört sie zumindest optisch zu den beeindruckendsten Spinnenarten in Deutschland. Dabei ist sie hierzulande noch gar nicht so lange heimisch: Bis vor einigen Jahrzehnten war die Wespenspinne eher im Süden Europas zuhause. Ihre Verbreitung könnte mit dem Klimawandel zusammenhängen.
Wer im Sommer entlang ungemähter Wiesen und Felder spaziert, könnte bereits der ein oder anderen Wespenspinne (Argiope bruennichi) über den Weg gelaufen sein. Zwischen Mai und September spinnen die Achtbeiner aus der Familie der Radnetzspinnen ihre Netze im Gras und bauen dort auch ihre Kokons.
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Wespenspinnen werden etwa ein Jahr alt, mögen wärmere Regionen und ernähren sich am liebsten von Heuschrecken, die sie mit einem Gift lähmen und töten. Woran erkennt man die Spinnen – und ist ihr Gift auch für Menschen gefährlich?
In Deutschland verbreitet: So erkennt man Wespenspinnen
Man muss kein Zoologe und auch keine Biologin sein, um Wespenspinnen zu erkennen.
- Die Spinnen sind vor allem wegen der auffälligen Zeichnung der Weibchen leicht zuzuordnen – und wegen deren beachtlicher Größe.
- Ihre Hinterleibe und ihre Beine sind schwarz-weiß gestreift, die weiblichen Spinnen werden bis zu zweieinhalb Zentimeter groß.
- Die Männchen sind dagegen braun gefärbt und wachsen lediglich bis zu einer Größe von sechs Millimetern heran.
Wegen der Querstreifen nennt man die Wespenspinnen auch Zebra- oder Tigerspinnen. Doch auch unter dem Namen Seidenbandspinne ist die Wespenspinne bekannt. Eine Verwechslungsgefahr mit einem optisch ähnlichen Spinnentier besteht im deutschen Raum grundsätzlich nicht.
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Ihr Aussehen ist allerdings nicht das Einzige, das die Spinnen so auffällig macht: Auch ihre recht großen und prägnanten Netze sind im halbhohen Gras gut sichtbar. Das liegt besonders an einem Merkmal.
Wespenspinnen: Ihre Netze haben eine Besonderheit
Die Wespenspinnen bauen ihre Netze in etwa 20 bis 70 Zentimetern über dem Boden, sie haben eine Spannweite von 30 bis 40 Zentimetern. In den meisten Netzen verläuft in der Mitte ein senkrechtes und gut sichtbares Zickzack-Band, das sogenannte Stabiliment. Das zickzackförmige Stabiliment kann sich allerdings kreisförmig um die Netzmitte herum anordnen oder ganz fehlen.
Wie die Wespenspinne ihr Netz genau spinnt, hängt zuletzt auch von ihrem Alter, ihrem Geschlecht oder sogar einen möglichen chemischen Verschmutzung ihres Umfelds ab. Eins ist jedoch klar: Hier sitzt die Wespenspinne und wartet darauf, dass ein Beutetier in ihre Falle springt oder fliegt.
Die Wespenspinne frisst Heuschrecken, Libellen, Wespen, Bienen, Fliegen – und andere Wespenspinnen, denn die Weibchen fressen die Männchen nach der Paarung. Dabei töten die Wespenspinnen ihre Beute und lähmen sie mit einem Gift, um ihre Innereien schließlich zu verflüssigen und auszusaugen. Ein Gift, das auch für Menschen gefährlich ist?
Wespenspinnen sind für Menschen meist ungefährlich
Für Menschen sind Wespenspinnen vollkommen ungefährlich. An den meisten Stellen können ihre Zähne menschliche Haut nicht einmal durchdringen, weil diese zu dick für die Mundwerkzeuge ist. Dennoch können Wespenspinnen auch beißen, wenn sie bedrängt werden.
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Ihr Gift ist dabei vergleichbar mit dem der Kreuzspinne. Auch dieses ist für Menschen in der Regel nicht gefährlich. Allerdings reagieren manche Personen allergisch auf die Spinnenbisse und sollten sich in dem Fall medizinische Hilfe holen.
Direkt gefährlich ist die Wespenspinne für Menschen also nicht. Dennoch deuten manche ihre Verbreitung Richtung Norden in den letzten Jahrzehnten als schlechtes Zeichen: Denn war die Wespenspinne vor allem im Süden Europas zuhause, gilt die Migration der Art als Hinweis für die Erderwärmung und den Kimawandel.
Wespenspinne in Deutschland: Auch diese Insekten verbreiten sich
Mittlerweile ist die Wespenspinne nämlich in ganz Europa und darüber hinaus auch in einigen asiatischen und nordafrikanischen Ländern anzutreffen. Dem NABU NRW zufolge wurde sie 2004 erstmals in Norwegen gesichtet. In Köln soll die Wespenspinne aber bereits in den 60er Jahren gesichtet worden sein.
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Die Wespenspinne ist nicht das einzige Lebewesen, das sich wegen der hohen Temperaturen neue Lebensräume gesucht hat: Auch die asiatische Hornisse oder die asiatische Tigermücke verbreiten sich mittlerweile auch in Mittel- und Nordeuropa. Experten und Expertinnen befürchten, dass sich so auch Viren in neuen Regionen ausbreiten.
Zum Glück hat die Wespenspinne damit nichts zu tun: Sie ist einfach nur hübsch anzusehen – sofern man keine Angst vor den Achtbeinern hat.