Berlin. Weihnachten ist da, Christen und auch Nicht-Christen auf der ganzen Welt feiern. Doch warum eigentlich? Die spannendsten Fakten zum Fest.
- Weihnachten ist das Fest der Liebe
- Traditionell ist es vor allem im Christentum wichtig – doch was genau wird gefeiert
- Die wichtigsten Fakten rund um das Weihnachtsfest im Überblick
Weihnachten ist jedes Jahr eines der größten Feste in Deutschland. Kein anderer Feiertag wird so intensiv gefeiert – sei es durch Geschenke, festliche Musik, Geschichten oder Filme. Dabei steht längst nicht mehr nur der religiöse Aspekt im Mittelpunkt. Doch was genau wird an Weihnachten eigentlich gefeiert?
Weihnachten – An welchem Datum ist das Fest überhaupt?
Weihnachten ist am 25. Dezember und fällt 2024 auf einen Mittwoch. Der 24. Dezember ist Heiligabend – der Abend vor dem Fest. Der zweite Feiertag ist am 26. Dezember. Auf diese Tage fällt der Weihnachtsabend in den kommenden Jahren:
- Heiligabend 2025: Mittwoch
- Heiligabend 2026: Donnerstag
- Heiligabend 2027: Freitag
Lesen Sie dazu: Weihnachten und Silvester – Wann sind die Feiertage im Dezember?
Warum feiern Christen am 25. Dezember Weihnachten?
An Weihnachten wird die Geburt von Jesus, der laut christlichem Glauben der Messias ist, gefeiert. Rund zwei Milliarden Christen begehen das Fest, um an diese "Menschwerdung Gottes" zu erinnern. Dass die Geburt der historischen Person Jesus genau auf diesen Tag fällt, ist aber unwahrscheinlich. Historiker gehen heute davon aus, dass der 25. Dezember erst im vierten Jahrhundert nach Christus als sein Geburtstag festgelegt wurde.
Und auch die Bibel, das heilige Buch der Christen, gibt keine genauen Anhaltspunkte zum Datum. Zwar gibt es grobe Anhaltspunkte – etwa die Volkszählung, wegen der Maria und Josef – die Eltern von Jesus – laut biblischer Erzählung nach Bethlehem zogen. Die Volkszählung fällt allerdings nicht auf das Jahr 0. Heute wird vielmehr davon ausgegangen, dass Jesus zwischen sieben und vier vor Christus geboren wurde. Ein genaues Datum ist nach über 2000 Jahren nichtmehr überprüfbar.
Welche Bräuche und Traditionen gibt es zu Weihnachten?
Rund um die Weihnachtszeit gibt es unzählige Traditionen und Bräuche. Manche spielen nur regional eine Rolle oder sind "typisch deutsch", andere existieren in vielen Ländern. Zu den wichtigsten Bräuchen gehören:
- Adventskränze: Der Adventskranz symbolisiert die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest. Er ist meist rund und mit vier Kerzen bestückt. An jedem Adventssonntag wird eine weitere Kerze angezündet, bis kurz vor Weihnachten schließlich alle vier brennen.
- Adventskalender: Adventskalender sind vor allem bei Kindern beliebt – doch auch vielen Erwachsenen macht man damit eine Freude. Sie bestehen aus 24 kleinen Geschenken. Jeden Tag vom 1. Dezember bis zum Heiligabend erhält man eines davon. Typisch sind Schokolade und andere Leckereien. Inzwischen gibt es aber auch Adventskalender mit Make-up, Gewürzen, Bier, Lotterie-Scheinen, Spielzeug und vielem mehr.
- Krippen: Krippen sind vor allem unter katholischen Christen verbreitet. Sie sind eine Darstellung der biblischen Erzählung von Christi Geburt und bestehen meist aus kleinen Figuren.
- Geschenke: Für viele sind Geschenke an Weihnachten essenziell. Bei anderen sorgen sie für Stress in der Vorweihnachtszeit. Für Geschenke-Muffel sind Gutscheine an Weihnachten eine beliebte Alternative.
- Weihnachtsgebäck: Lebkuchen, Plätzchen, Makronen, Spekulatius, Stollen – die Liste mit leckerem Weihnachtsgebäck würde sich noch lange fortsetzen lassen. Je nach Vorliebe kann man es kaufen oder selbst backen.
- Weihnachtsmärkte: Weihnachtsmärkte sind vor allem im deutschsprachigen Raum typisch. Der erste seiner Art soll der Dezembermarkt 1296 in Wien gewesen sein. Inzwischen sind die Märkte auf der ganzen Welt verbreitet – und größtenteils kommerzialisiert.
- Gottesdienste: An Weihnachten gehört ein Besuch in der Kirche vor allem bei gläubigen Christen dazu. Typisch sind sogenannte Christmetten, die in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember stattfinden.
Was ist mit dem Weihnachtsbaum?
Der Weihnachtsbaum – ein Nadelbaum, je nach Belieben reichlich oder knapper dekoriert, unter die dann die Geschenke gelegt werden – gehört zu den beliebtesten Bräuchen an Weihnachten. Mancher setzt dabei auf künstliche Bäume, die Mehrheit der Deutschen schwört aber auf Nordmanntanne, Blaufichte oder Edeltanne. Eine wichtige Frage für viele ist, ob es Kerzen oder doch Kunstlichter sein sollen, die den Baum illuminieren.
Immergrüne Pflanzen galten schon in der Antike als Symbol für Gesundheit, deshalb holte man sie ins Haus. 1611 schmückte Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen – sie fand das wohl schlicht schön.
Der Christ- beziehungsweise Weihnachtsbaum wurde dann nach und nach in der Oberschicht und vor allem in Fürsten- und Adelshäusern gebräuchlicher. Ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mehren sich entsprechende Berichte. Johann Wolfgang von Goethe etwa erwähnte einen Weihnachtsbaum in "Die Leiden des jungen Werther" (1774). Die Protestanten nahmen den Brauch im 19. Jahrhundert auf, die katholische Kirche folgte später.
24 schlaue Fakten rund um Weihnachten
Wann stellt man den Weihnachtsbaum auf?
In Deutschland wird der Weihnachtsbaum klassischerweise erst an Heiligabend aufgestellt. Gerade jüngere Leute betrachten ihn aber als Dekorationselement für den gesamten Advent – und stellen den Baum schon Wochen vorher auf. Das Schöne an Traditionen: Man kann neue daraus machen. Also: jeder so, wie er denkt.
Weihnachtsbaum: Wie hält der Baum länger?
Am längsten (mal abgesehen von Plastikbäumen) halten Weihnachtsbäume, die mit Wurzelballen gekauft und eingetopft werden. Wer einen gefällten Baum will, muss beachten, dass die verschiedenen Arten unterschiedlich lange frisch bleiben: Nordmanntannen und Edeltannen nadeln erst nach langer Zeit. Fichten geben schnell auf. Schon beim Kauf sollte man checken, ob die Nadeln noch fest am Zweig sitzen. Mancherorts lassen sich Tannen selbst schlagen – eine Frischegarantie.
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Dann geht es um den Transport, die Lagerung (kühl, trocken) und das Aufstellen. Dabei sollte man keinen Temperaturschock provozieren, sondern den Weihnachtsbaum langsam an die Zimmertemperaturen heranführen (zum Beispiel im Keller). Besonders lange frisch bleibt er, wenn man vor dem Aufstellen eine Scheibe des Stamms absägt und ihn dann in Wasser stellt
Manche schwören auf Glycerin als Zugabe ins Weihnachtsbaum-Wasser, andere auf eine 5-Cent-Mütze, weil die für Mineralienzufuhr sorgt. Wichtig ist: Bäume sollten nicht neben der Heizung stehen. Grundsätzlich sind sie aber nicht empfindlich.
Weihnachten: Welche Dekoration hängt traditionell am Weihnachtsbaum?
Früher wurde der Baum eher mit Äpfeln, Nüssen und anderen natürlichen Dekorationen behängt. Heute geht eigentlich alles – von der klassischen roten Glaskugel bis zur Weihnachtsgurke.
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Typisch sind allerdings Christbaumkugeln und Strohsterne. Letztere kann man, mit etwas Geduld, selbst basteln. Die Kugeln gibt es in vielen verschiedenen Preisklassen und in nahezu allen Farben. Der Klassiker: Gold und Rot. Aber auch Pink und Schwarz sind möglich.
Kommt das Christkind oder der Weihnachtsmann?
Ob das Christkind oder der Weihnachtsmann an Heiligabend die Geschenke bringt, ist ein wahrer Glaubenskrieg. Meist ist entscheidend, wie man es in der eigenen Kindheit erlebt hat. Zudem gibt es regionale Unterschiede. Doch wie sind die beiden Figuren eigentlich entstanden?
- Das Christkind ist Jesus selbst. Im 16. Jahrhundert hatte Luther keine Lust mehr auf übermäßige Heiligenverehrung. Bis dahin brachte der Nikolaus die Geschenke, seitdem ist Jesus zuständig dafür – jedes Jahr kommt Christus vom Himmel und reicht Garben dar. Mit der Zeit wurde diese Vorstellung immer romantischer – Krone, Goldlocken, das ganze Paket. Anfang des 20. Jahrhunderts nahmen die Katholiken das Christkind an – der Nikolaus trat auch bei ihnen etwas zurück.
- Der Weihnachtsmann dagegen war zuerst eine völlig gottlose Kreation – oder zumindest nicht religiös begründet. Der dicke Mann mit Rauschebart und Vorliebe für rote Kleidung tauchte zum Beispiel 1835 in Hoffmann von Fallerslebens Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" auf. Ende des 18. Jahrhunderts verbreitete sich der Name. Er ist eine Variation des Nikolauses, allerdings weniger symbolbeladen.
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Hat Coca-Cola den Weihnachtsmann erfunden?
Nein, Coca-Cola hat den Weihnachtsmann nicht erfunden – ihn aber mit der massiven Werbung ziemlich vereinnahmt. Auf der offiziellen Website erklärt der Konzern das Ganze: "Erstens war Santa ursprünglich Europäer und zweitens stammt der Brauch aus dem 17. Jahrhundert. Niederländische Auswanderer brachten ihren Sinterklaas-Brauch mit nach Nieuw Amsterdam, das heutige New York. Aus Sinterklaas wurde im Laufe der Zeit der amerikanische Santa Claus." Allerdings: Lange gab es kein spezifisches Muster für die Darstellung.
Verantwortlich für sein Aussehen ist der Cartoonist und Grafiker Haddon Sundblom. Er entwarf den freundlichen Gesichtsausdruck und den weißen Bart und kleidete ihn in den Coca-Cola Farben Rot und Weiß. So begann dann der Siegeszug des rot-weißen Mannes. Auch zurück nach Europa, wo er mit dem Weihnachtsmann/Nikolaus langsam verschmolzen ist.
Wie kann man dem Weihnachtsmann Briefe schreiben und Wunschzettel senden?
Wer dem Weihnachtsmann schreibt, bekommt Antwort – ein netter Service der Post. Die Postämter sind in Himmelpfort in Brandenburg und im niedersächsischen Himmelsthür. Die Adressen des Christkindes sind in Engelskirchen (Nordrhein-Westfalen), Himmelpforten (Niedersachsen) und Himmelstadt (Bayern). Der Nikolaus ist postalisch in Nikolausdorf (Niedersachsen) und im saarländischen St. Nikolaus beheimatet.
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Die Geschichte des Weihnachtspostamts in Himmelpfort begann 1984 in der damaligen DDR, als zwei Kinder aus Berlin und Sachsen Briefe an den Weihnachtsmann nach Himmelpfort schickten. Die damalige Postmitarbeiterin habe die Briefe nicht mit dem Vermerk "Empfänger unbekannt" zurückschicken wollen und den Kindern deshalb selbst geantwortet, heißt es.
Was hat es mit dem "Ugly Christmas Sweater" auf sich?
Früher galten sie als geschmacklos. Heute sind sie es immer noch, liegen aber trotzdem im Trend. Hässliche Weihnachtspullover gehören für viele inzwischen zum Fest. Das Motto: je geschmackloser, desto besser. "Ugly Christmas Sweater" haben ihren Ursprung wohl in den USA. Von Tausch-Partys bis zu Strick-Tutorials findet sich inzwischen alles zum Thema.
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Was sind die besten und erfolgreichsten Weihnachtslieder?
Die einen denken bei Weihnachtsliedern an die ewigen Klassiker wie "Stille Nacht". Andere sind populärkultureller unterwegs und haben schon im Oktober Ohrwürmer von "Last Christmas" und "All I Want For Christmas Is You". Für keinen Feiertag gibt es mehr spezifische Musik als für Weihnachten – und wahrscheinlich gibt es auch von keinen Songs mehr Cover-Versionen als von "White Christmas", "Jingle Bells" und anderen Klassikern. Laut einer Studie aus dem Jahr 2009 sind das die beliebtesten Weihnachtslieder der Deutschen:
- Platz 10: "Kling, Glöckchen, klingelingeling"
- Platz 9: "We wish you a merry Christmas"
- Platz 8: "All I want for Christmas"
- Platz 7: "O Tannenbaum"
- Platz 6: "Süßer die Glocken nie klingen"
- Platz 5: "Driving home for Christmas"
- Platz 4: "White Christmas"
- Platz 3: "Leise rieselt der Schnee"
- Platz 2: "Last Christmas"
- Platz 1: "Stille Nacht, Heilige Nacht"
Von Aschenbrödel bis Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte – das sind die Weihnachtsfilm-Klassiker
Ohne "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist das Weihnachtsfest für viele gar nicht denkbar. Andere schwören auf Weihnachtsfilme wie die Chevy-Chase-Klamotte "Schöne Bescherung", "Tatsächlich Liebe" oder "Kevin – Allein zu Haus". Und welche Version der klassischen Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens mit den drei Geistern der Weihnacht die beste ist – darum können Weihnachtsfilm-Nerds vortrefflich streiten. (fmg)
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