Berlin. Auf dem Campus der Universität von Texas sind Waffen bald erlaubt, Sexspielzeuge aber verboten. Anlass für einen kreativen Protest.

Ab August 2016 dürfen Studenten in Texas ihre Waffen mit auf den Campus nehmen. Hochoffiziell. Eines der vielen, mitunter absurden Waffengesetzte des US-Bundesstaats macht’s möglich. Doch so umstritten die neue Regelung, so „liebevoll“ ist der erste, breite Protest dagegen. An der University of Texas in Austin machen sich Studenten bereit für den Kampf gegen das Gesetz. Ihre Waffen: Dildos.

Denn Sexspielzeuge sind im Gegensatz zu Waffen an den Unis steng verboten. Um die allgemeine Unschuld zu bewahren, verbietet die Uni das Mitbringen von Dildos und Ähnlichem. Wer dagegen verstößt, muss bis zu 500 Dollar Strafe zahlen. Generell darf man als Texanerin oder als Texaner nicht mehr als sechs Dildos besitzen. Auch das ist Gesetz. Waffen ja, Sexspielzeug nein.

Protest-Initiatorin will das Gesetz „lächerlich“ machen

„Lächerlich“ wolle sie das neue Gesetz aussehen lassen, sagte Jessica Jin dem „Houston Chronicle“. Die 24-Jährige initiierte den Protest, indem sie ihre Kommilitonen auf Facebook dazu aufrief, zu Beginn des Wintersemesters 2016 Dildos an ihren Rucksäcken zu befestigen. Am 26. August 2016 soll es zum „Campus (Dildo) Carry“-Tag kommen - gegen das „Campus Carry“-Gesetz.

Binnen weniger Tage sagten über 7000 Nutzer des Sozialen Netzwerks ihre Teilnahme zu. Ihr Hashtag #cocksnotglocks (deutsch: Penisse, nicht Glock-Pistolen) machte auch auf Twitter und Instagram die Runde. Ein großer Teil der Studenten, Mitarbeiter und Dozenten der Uni hatte sich bereits kurz nach der Verabschiedung des Gesetzes dagegen ausgesprochen.

Befürworter argumentieren hingegen, es ermögliche, sich im Ernstfall besser verteidigen zu können. Einige von ihnen kritisierten Jessica Lin bereits scharf für ihre Idee. Es habe sogar schon Morddrohungen gegeben, sagte Jessica Jin dem „Houston Chronicle“. Weitermachen wolle sie trotzdem, trotz eines Problems: „Wir werden eine Menge Dildos brauchen.“