Deutschland/Italien. Hitzegewitter, Blitzeinschläge, Trockenheit: Im Süden Europas leiden Menschen unter dem Rekord-Sommer. Im Norden kommt er kaum an.

Der Sommer spielt verrückt. In ganz Europa zeigt er sich von seiner schlechten Seite. Während im Süden Menschen unter Hitze und Trockenheit leiden, plagen Mitteleuropa schwere Stürme und Gewitter mit extrem starken Regenfällen und vielen Blitzen. Im Norden bleibt es vergleichsweise ruhig, dafür bleiben aber die Temperaturen im Keller.

Schlimm getroffen hat es in der vergangenen Nacht ein Bundeswehrlager in Bayern. Nahe Mittenwald verletzte ein Blitz 16 Soldaten teils schwer. Die Rekruten absolvierten im Rahmen ihrer Grundausbildung ein Biwak - ein provisorisches Nachtlager im Freien -, als ein Unwetter über die Region zog und der Blitz einschlug.

Die Unwetter zogen sich bis nach Mitteldeutschland aus. In Sachsen kam ein 22-jähriger Lkw-Fahrer am Mittwochabend auf der A14 bei Leipzig wegen Starkregens von der Fahrbahn ab und prallte gegen die Leitplanke. Er und sein 44-jähriger Beifahrer wurden schwer verletzt. Im sächsischen Weißenborn fiel ein Baum auf ein Fahrzeug. Der Fahrer wurde dabei verletzt. Das Unwetter sorgte auch in Leipzig, Mittelsachsen und im Erzgebirge für zahlreiche Einsätze. Neben zahlreichen umgestürzten Bäumen gab es vollgelaufene Keller und überflutete Straßen.

In Südtirol im Norden Italiens erschlug ein Blitz am Mittwoch einen deutschen Urlauber beim Wandern. Der 34-Jährige aus Düsseldorf sei mit seiner Frau an der Rotwandspitze in den Dolomiten unterwegs gewesen, sagte ein Mitarbeiter der Bergrettung Aiut Alpin Dolomites. Ein Einheimischer starb nach einem Bericht des Onlineportals „Stol.it“ am gleichen Tag ebenfalls durch einen Blitzschlag.

Extreme Hitze in Italien

Die außergewöhnliche Hitze bringt Italien reihenweise Probleme. Schon morgens um acht Uhr scheint der Asphalt unter den Füßen zu schmelzen. Touristen spannen ihre Schirme auf, an den öffentlichen Trinkbrunnen in Rom bilden sich erste Schlangen.

Meteorologen erwarten einen Rekord-Juli, wenn nicht sogar einen Rekord-Sommer. Das Land stöhnt unter Temperaturen, die an der 40-Grad-Marke kratzen. „Das, was wir gerade erleben, ist ein Monat, der in die Klimageschichte eingehen wird“, sagt der Meteorologe Daniele Berlusconi über die Situation in Mailand und Umgebung. Die Hitze in Italien passt ins Bild dieses Sommers: Der Juni 2015 war nach Messungen der US-Klimabehörde NOAA der wärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880.