Wiesbaden/Detmold . Die Gesuchten waren seit 2007 auf der Flucht. Sie sollen sich monatelang an einem 13 Jahre alten Mädchen vergangen haben.
Zielfahnder des Bundeskriminalamtes (BKA) haben in Uruguay zwei führende Mitglieder einer Sekte festgenommen, die wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines minderjährigen Mädchens gesucht waren. Der 60 Jahre alten Mann soll sich über Monate an einem 13-jährigen Mädchen vergangen haben, wie das BKA und die zuständige Staatsanwaltschaft Detmold am Donnerstag mitteilten. Der 60-Jährige und seine 59 Jahre alte Helferin sitzen in Auslieferungshaft. Sie waren sei dem Jahr 2007 auf der Flucht.
Die Taten hatten sich nach Angaben einer Sprecherin der Ermittlungsbehörde im Jahr 1994 ereignet. Das Mädchen war laut der Mitteilung zuvor mit seinen Eltern aus der Schweiz zu der Sekte gestoßen und hatte dort mehrere Jahre auf unterschiedlichen Anwesen gelebt. „Sie war eine Art Sexsklavin für den Mann“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Im Jahr 2002 sei ihr schließlich die Flucht gelungen. Die Frau lebe mittlerweile wieder in der Schweiz.
Anklage sei bereits im Jahr 2006 erhoben worden. Konkret geht es nach Angaben der Sprecherin um neun Fälle, in den sexuellen Handlungen an einem minderjährigen Kind vorgenommen wurden, darunter viermal der Beischlaf. Die Frau soll dazu Beihilfe geleistet haben. Viele weitere Taten seien mittlerweile verjährt. (dpa)