Berlin. Royaler Besuch in der Hauptstadt: Queen Elizabeth II. und Ehemann Prinz Philip kommen heute abend nach Berlin.
Berlin erstrahlt in royalem Glanz. Queen Elizabeth II. und Gatte Prinz Philip geben sich (und uns) die Ehre. Immer mit dabei: Die schwarze Ledertasche der Queen, um die sich zahlreiche hartnäckige Gerüchte ranken.
So soll Queen Elizabeth II. mit ihrer Handtasche geheime Codes geben - wechselt die Tasche beispielweise im Gespräch den Arm, soll das dem Personal mitteilen: „Holt mich weg hier.“ Ebenfalls Gegenstand diverser Spekulationen ist der Inhalt der schwarzen Ledertasche. Ein paar Einblicke ins royale Handgepäck soll es schon gegeben haben:
Lippenstift: Ist fotografisch belegt. Die Queen hat kein Problem damit, sich in der Öffentlichkeit nachzuschminken. Dazu soll sie auch ein Spiegelchen dabei haben. Klingt plausibel und schön normal.
Fünf-Pfund-Note, gefaltet: Für die Kollekte im Gottesdienst. Manchmal gebe die Monarchin auch zehn Pfund (etwa 14 Euro), will Queen-Biografin Sally Bedell Smith wissen.
Mobiler Haken: Wenn’s stimmt, wäre das besonders clever. Smith schreibt, die Königin trage einen Haken mit Saugnapf bei sich, den sie überall unterm Tisch befestigen könne - so müsse die teure Tasche nicht auf dem Boden stehen. Ein Dinner-Gast will einmal beobachtet haben, wie Majestät in den Saugnapf gespuckt hat.
Handy: Wäre nicht überraschend, beim Simsen oder Selfie-Knipsen hat Elizabeth II. aber noch nie jemand gesehen. Biografin Penny Junor behauptet jedenfalls, die Queen spreche per Handy mit ihren Enkeln. „Ich weiß aber nicht, ob es ein Smartphone ist“, sagte sie dem „Telegraph“.
Brille: Manchmal trägt die Queen eine Sehhilfe, manchmal keine - nicht unwahrscheinlich, dass sie die Brille in der Handtasche hat.
Glücksbringer: „Was ist in der Handtasche der Queen“ lautet übersetzt der Titel eines Buches von Journalist Phil Dampier. Seine Antwort: Fotos der Familie und Glücksbringer, die die Kinder ihr geschenkt haben. Kleine Hunde und Pferde sollen dabei sein.
Make-up: Auch das will Dampier wissen - ein Schminkdöschen soll in der Tasche sein, das Ehemann Prinz Philip seiner Elizabeth zur Hochzeit geschenkt hat. Würde ja zum Lippenstift passen.
Fakten zum Besuch der Queen
Das huldvolle Winken beginnt: Am Dienstagabend kommt die Queen mit ihrem Tross in Berlin an. Mit Hut und Handschuhen wird sie viele Titelseiten zieren.
Salutschüsse: 21 Mal schießen Soldaten am Flughafen Tegel in die Luft. Die Zahl ist kein Zufall: Früher schossen Schiffe ihre 20 Kanonen leer, bevor sie in einen Hafen einfuhren. Aus dem Hafen gab es einen Schuss als Antwort - zusammen also 21. Salutschüsse werden heute der Bundeswehr zufolge nur beim Empfang von Monarchen und beim ersten Empfang eines ausländischen Staatsgastes in Deutschland abgegeben.
Diplomatie: Die Queen kommt nicht, weil ihr gerade danach ist. Staatsbesuche macht sie „auf Empfehlung der britischen Regierung“. Premierminister David Cameron, der gerade EU-Reformen aushandeln will, passt ein wenig Briten-Begeisterung gut ins Konzept.
Reiselustig: Es ist der 97. Staatsbesuch der Queen insgesamt und der fünfte in Deutschland. Kein britischer Monarch ist bisher mehr gereist. Auch in den USA und in Frankreich war die Königin zu fünf Staatsbesuchen.
Sicherheit: So aufwendig wie US-Präsident Barack Obama oder der Papst wird die Queen nicht beschützt. Berichten zufolge sollen aber etwa 1000 Polizisten allein in Berlin im Einsatz sein - aus Sicherheitsgründen hält sich die Polizei bei solchen Fragen bedeckt.
Gedenken: Der Besuch in Bergen-Belsen am Freitag ist für die Queen besonders wichtig. In der KZ-Gedenkstätte will sie keinen Medienrummel, es dürfen nur wenige, ausgewählte Journalisten dabei sein. Als die Briten das Konzentrationslager 1945 befreiten, war Elizabeth II. selbst in der Frauenabteilung der britischen Armee.
Britisches Wetter im Gepäck: Queen Elizabeth II. und ihren Mann Prinz Philip bringen bei ihrem bei ihrem fünften Staatsbesuch in Deutschland typisch britisches Wetter. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam gibt es zeitweilig Regenschauer, aber auch vereinzelt Gewitter und stürmische Windböen. (dpa/HA)