Dresden. Die mysteriöse Ampel steht am Dresdner Güntzplatz. Ihre grüne und orange Lampe ist noch nie zum Einsatz gekommen - aber warum?
In seiner „extra 3“-Rubrik “Realer Irrsinn“ widmet sich der NDR regelmäßig Kuriositäten und Behördenpossen. Zuletzt gingen die Journalisten der mysteriösen Geschichte um eine Ampel in Dresden auf die Spur, die offenbar nur Rot kann.
„Ich habe die Ampel noch nie grün gesehen“, sagt ein Autofahrer, der in dem Beitrag gerade an besagter Ampel am Dresdner Güntzplatz steht. Das ist doch unmöglich - oder doch nicht? Die Journalisten haken beim Straßenbauamt nach, dessen Leiter Reinhard Koettnitz verrät: Die Ampel erstrahlt schon seit 25 Jahren in Rot. Orange und Grün? Fehlanzeige! “Sie zeigt immer konstant Rot, weil wir ja die Grünpfeil-Regelung dort haben.“ Und tatsächlich: Rechtsabbieger dürfen hier trotz roten Lichts und dank des kleinen, schwarz-grünen Schildes abbiegen. Das macht auch Sinn, denn an dieser Stelle ist überhaupt auch nur das Rechtsabbiegen erlaubt - da kommt natürlich schnell die Frage auf, warum der Verkehr hier überhaupt mit einer Ampel geregelt werden muss.
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„Stromverschwendung“, sagt deshalb ein Autofahrer. „Eigentlich ist sie an dieser Stelle sinnlos“, findet auch ein Anderer, fügt jedoch schmunzelnd an: „Aber es wird sich ja jemand was dabei gedacht haben.“ Und so scheint es auch zu sein. Straßenbauamtsleiter Koettnitz erklärt, warum an dieser Stelle nicht einfach ein Stop-Schild ausreicht: „Weil eine unmittelbar anbindende Straße an einen ampelgeregelten Punkt auch mit einer Ampel geregelt werden muss.“ So würde das die Straßenverkehrsordnung vorgeben.
Die Ampel ist dem Bericht zufolge übrigens kein Einzelfall in Dresden - hier sollen Autofahrer noch an zwei anderen Stellen ausschließlich Rot sehen. (mes)