Die Zahl der mit dem gefährlichen Erreger infizierten Menschen steigt täglich. Einen Impfstoff gegen das Virus gibt es nicht.
Seoul. In Südkorea ist eine weitere Person der Atemwegserkrankung Mers zum Opfer gefallen. Ein 80-jähriger Mann, bei dem der gefährliche Erreger in der vergangenen Woche festgestellt wurde, starb am Montag, wie das südkoreanische Gesundheitsministerium in Seoul mitteilte.
Damit steigt die Zahl der Todesopfer des Virus auf sechs, insgesamt 87 Menschen haben sich mittlerweile infiziert. Rund 1870 Schulen wurden geschlossen, mehr als 2000 Menschen in ihren Wohnungen oder Staatseinrichtungen isoliert. Es handelt sich um den größten bisher bekannten Ausbruch von Mers außerhalb des Nahen Ostens.
Das Virus hatte ein Reisender im Mai aus Saudi-Arabien, wo die Krankheit 2012 entdeckt worden war, ins Land gebracht. Mers überträgt sich unter anderem über Körperflüssigkeiten und Tröpfchen. Es gehört wie der Sars-Erreger zur Familie der Coronaviren. Symptome sind Fieber, Atemprobleme, Lungenentzündung und Nierenversagen. Einen Impfstoff gegen das Virus gibt es nicht.
Die südkoreanische Regierung kündigte am Sonntag verstärkte Maßnahmen gegen die Verbreitung von Mers an, versuchte jedoch gleichzeitig, die Bevölkerung zu beruhigen. Es gebe keinen Grund, anzunehmen, dass sich das Virus weiter im Land ausbreiten werde, sagte Vize-Regierungschef Choi Kyung Hwan auf einer Pressekonferenz in Seoul. (dpa)