Hamburg.

Die Namenswahl von Prinz William und seiner Frau Kate für ihre Tochter ist nach Ansicht von Rolf Seelmann-Eggebert eine kleine Revolution. „Auf Charlotte wäre ich nicht gekommen“, sagte der Adelsexperte in Hamburg. Nur äußerst selten wähle die königliche Familie für den Nachwuchs einen Rufnamen, der ohne politische oder historische Querverbindungen auskomme.

Dass die Wahl der Eltern auf Charlotte Elizabeth Diana gefallen ist, überraschte ihn deshalb sehr. Während Elizabeth in der britischen Monarchie Tradition habe, sei Charlotte ein eher seltener Name im Königshaus. „Was Charlotte angeht, befinden wir uns auf dünnen Eis“, spekulierte Seelmann-Eggebert. „Vielleicht wollen die Eltern mit Charlotte in Zukunft in gewisser Weise an den eigenen Großvater Charles erinnern.“ Dass die Tochter von Prinz William auch nach seiner 1997 verstorbenen Mutter benannt wurde, sieht er nicht als Provokation. „Für mich signalisiert es, dass der Sohn ein lebendes Denkmal für seine sehr geliebte Mutter setzen will.“

Freude über den Namen Charlotte herrscht derweil in Mirow (Mecklenburgische Seenplatte). Aus der Kleinstadt stammt eine der Königinnen von Großbritannien, auch eine Charlotte. Die Vornamen könnten als Hommage an viele Verwandte gesehen werden, darunter Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz (1744 – 1818).

Am Dienstag hat übrigens Königin Elizabeth II. erstmals ihre vor drei Tagen geborene Urenkelin im Kensington-Palast in London besucht.