Hamburg.
Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt, dennoch haben viele Deutsche Geldsorgen und Zukunftsängste. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Hamburger Freizeit- und Zukunftsforschers Horst Opaschowski.
In der Frage nach dem ökonomischen Wohlstand gebe es große Diskrepanzen zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit, sagte Opaschowski über das Ergebnis der Untersuchung. „Da mag es der Wirtschaft noch so gut gehen: Gut und sicher leben können die meisten Bundesbürger derzeit nicht. Sie haben große Zukunftssorgen.“
Aus Sicht von 75 Prozent der Befragten besteht ökonomischer Wohlstand darin, keine finanziellen Sorgen zu haben, heißt es in der Analyse Opaschowskis und des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos. Aber nur 37 Prozent der Befragten sagten, das treffe auf sie zu.
63 Prozent der Befragten stimmen zudem der Definition zu, Wohlstand bedeute, seine „materiellen Wünsche erfüllen zu können“. Jedoch können das nur 31 Prozent nach eigener Einschätzung tatsächlich auch. Unklar bleibt dabei allerdings, ab welcher Summe die Befragten sich frei von finanziellen Sorgen fühlen und die Erfüllung aller materieller Wünsche aus ihrer Sicht möglich ist.
Auf die Frage nach den Voraussetzungen für ihren individuellen Wohlstand nennen 55 Prozent eine gute medizinische Versorgung. Nur 44 Prozent sagen allerdings, dass sie sich eine solche auch leisten können. Für 54 Prozent ist auch wichtig, keine Angst vor der Zukunft zu haben. Aber nur 39 Prozent gaben an, tatsächlich keine Zukunftsängste zu haben.
Opaschowski hat mit dem Institut Ipsos den „Nationalen Wohlstandsindex für Deutschland“ (NAWI-D) entwickelt. Der Index enthält neben ökonomischen und individuellen auch ökologische und gesellschaftliche Kriterien. Seit 2012 werden bundesweit regelmäßig Menschen ab 14 Jahren befragt, bislang etwa 20.000.