Frankfurt/Main . Ein Airbus A320 von Germanwings ist auf der Strecke Barcelona - Düsseldorf abgestürzt. Es waren 150 Menschen an Bord, darunter 67 Deutsche.

Beim Absturz einer Germanwings-Maschine in Frankreich sind alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen, darunter viele Deutsche. "Es gibt keinen Überlebenden", sagte Verkehrs-Staatssekretär Alain Vidalies am Dienstag zu der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen. Auch die Polizei glaubt nicht an Überlebende. Der Airbus A320 der deutschen Fluggesellschaft war am Vormittag auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt. An Bord des Germanwings-Flugzeugs waren 67 Deutsche. Das sagte Germanwings-Manager Thomas Winkelmann am Dienstag auf einer Pressekonferenz am Flughafen Köln/Bonn. Insgesamt waren demnach 150 Menschen an Bord, darunter zwei Babys.

Deutschen Sicherheitsbehörden zufolge gibt es keinen Hinweis auf einen terroristischen Anschlag. Es handelt sich vermutlich um das schwerste Unglück in der Geschichte des Lufthansa-Konzerns. Die Absturzursache ist unklar. Mittlerweile ist nach Angaben des französischen Innenministeriums ein Flugschreiber gefunden worden.

An Bord waren laut der Lufthansa-Tochter Germanwings 144 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder. In der Unglücksmaschine hat nach offiziellen Angaben der nordrhein-westfälischen Landesregierung eine Schülergruppe aus der Stadt Haltern in NRW gesessen. Es seien Austauschschüler eines Spanischkurses der zehnten Klasse zusammen mit zwei Lehrerinnen an Bord der in Frankreich abgestürzten Maschine gewesen, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin und Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Dienstag im WDR.

150 Menschen sterben bei Airbus-Absturz

Auch am Mittwochabend gedachten an der Schule der verunglückten Jugendlichen in Haltern zahlreiche Menschen der Opfer
Auch am Mittwochabend gedachten an der Schule der verunglückten Jugendlichen in Haltern zahlreiche Menschen der Opfer © dpa | Rolf Vennenbernd
Mit Anbruch der Nacht mussten die Einsatzkräfte die Suche erneut einstellen
Mit Anbruch der Nacht mussten die Einsatzkräfte die Suche erneut einstellen © Peter Macdiarmid
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge © dpa | Guillaume Horcajuelo
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge © AP | Laurent Cipriani
Die deutsche, die französische und die spanische Flagge an der Unglücksstelle
Die deutsche, die französische und die spanische Flagge an der Unglücksstelle © AFP | ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
Der französische Präsident Francois Hollande (3.v.l-r), die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy kamen am Mittwochnachmittag am Unglücksort an
Der französische Präsident Francois Hollande (3.v.l-r), die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy kamen am Mittwochnachmittag am Unglücksort an © dpa | Daniel Karmann
Rajoy, Hollande und Merkel nahe der Unglücksstelle
Rajoy, Hollande und Merkel nahe der Unglücksstelle © AP | Christophe Ena
1/7

Unklar war zunächst die genaue Zahl der Schüler. Löhrmann sagte, "das ist ganz tragisch, das macht fassungslos." Dem Sprecher der Stadt Haltern zufolge kamen bereits zahlreiche Einwohner zu dem betroffenen Gymnasium. Dort sei eine notfallseelsorgerische Begleitung für die Angehörigen eingerichtet worden. Jeder in Haltern habe gewusst, dass die Kinder am Dienstag aus Spanien zurückkehren sollten, sagte der Sprecher. Es handelte sich demnach um einen Gegenbesuch, Schüler aus Spanien waren laut der Schulhomepage Ende vergangenen Jahres in Haltern.

Bundespräsident Gauck bricht Reise ab

Bundespräsident Joachim Gauck bricht wegen des Absturzes der deutschen Passagiermaschine seine Südamerika-Reise ab. Er kehre von der peruanischen Hauptstadt Lima aus zurück nach Berlin, teilte das Bundespräsidialamt am Dienstag in Berlin mit.

Gauck hatte seinen Staatsbesuch in Peru am Freitag in Lima begonnen und sollte eigentlich am Dienstagabend nach Uruguay weiterreisen. Der Bundespräsident habe seinen geplanten Staatsbesuch in Uruguay in einem Telefonat mit Präsident Tabaré Ramón Vázquez Rosas abgesagt, teilte das Präsidialamt weiter mit.

Gauck hatte bereits zuvor bestürzt auf die Nachricht vom Absturz eines Airbus der deutschen Fluggesellschaft Germanwings reagiert. Gauck dankte allen, "die nun an verschiedensten Stellen Hilfe leisten und den Betroffenen zur Seite stehen".

Kanzlerin Merkel tief erschüttert

Kanzlerin Angela Merkel äußerte sich tief erschüttert. Sie will am Mittwoch zur Absturzstelle reisen, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Verkehrsminister Alexander Dobrindt sind bereits am Dienstag eingetroffen. "Der Absturz der deutschen Maschine mit über 140 Menschen an Bord ist ein Schock, der uns in Deutschland - und der Franzosen und Spanier - in tiefe Trauer stürzt", sagte Merkel im Kanzleramt. Sie betonte, es gebe noch nicht viele Informationen über die Ursache des Absturzes. Jede Spekulation verbiete sich. "Jetzt ist die Stunde, in der wir alle große Trauer empfinden." Das Ausmaß des Leides, das über so viele Menschen gekommen sei, sei unermesslich.

Am Flughafen Düsseldorf löste die Nachricht vom Absturz Schock, Entsetzen und Trauer aus. An der VIP-Lounge, die der Flughafen für Angehörige und Seelsorger zur Verfügung stellte, kamen Angehörige mit völlig verweinten Augen an. Von einem "rabenschwarzen Tag für den Flugverkehr" sprach Airport-Sprecher Thomas Kötter. Man haben gegen 11.30 Uhr die Info bekommen, dass die Maschine vom Radar verschwunden sei. Seitdem organisiere ein Krisenstab die Maßnahmen am Airport, Notfallseelsorger kümmerten sich um die Angehörigen.

Steinmeier: "Bild des Grauens"

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich nach einem Flug über den Absturzort der Germanwings-Maschine in Frankreich entsetzt gezeigt: "Vor Ort zeigt sich ein Bild des Grauens", sagte er am Dienstagabend. "Die Trauer der Familien und Angehörigen ist unermesslich. Wir müssen Ihnen jetzt gemeinsam beistehen. Wir sind alle in großer Trauer vereint." Steinmeier wurde am Unglücksort von französischen Sicherheitskräften gebrieft. "Ich danke im Namen der Bundesregierung dem französischen Innenminister, der Transportministerin Royal und allen französischen Einsatzkräften für ihren beispielhaften Einsatz", sagte er.

Papst trauert mit Angehörigen

Tief bestürzt hat Papst Franziskus auf die Flugzeugkatastrophe im Süden Frankreichs reagiert. Den Familien der zahlreichen Opfer, darunter auch Kinder, versichere er seine Nähe, hieß es am Dienstagabend in einem von Kardinalstaatssekretär unterzeichneten Telegramm an den Bischof von Digne, Jean-Philippe Nault. Franziskus bete für die Toten und vertraue sie der Barmherzigkeit Gottes an, "damit er sie in seinem Reich des Friedens und des Lichts aufnehme". Den Angehörigen sicherte er sein tiefes Mitgefühl zu und dankte auch den Einsatzkräften, die unter schwierigen Bedingungen arbeiteten. Ihnen allen möge der Herr Kraft und Trost geben, schließt das Telegramm.

Beim Absturz eines Airbus A 320 der deutschen Fluglinie Germanwings in den südfranzösischen Alpen waren am Morgen nach Erkenntnis der französischen Behörden 150 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern sind 67 Deutsche, viele von ihnen Schüler.

Mit aktuellster Technik ausgestattet

Nach Angaben der Fluggesellschaft mit aktuellster Computertechnik ausgestattet gewesen. Ein Technik-Problem, wie es kürzlich bei einer Lufthansa-Maschine aus derselben Airbus-Familie bekanntgeworden war, sei daher bei dem Unglücksflieger nicht zu erwarten. Das sagte der Leiter des Flugbetriebs bei Germanwings, Stefan-Kenan Scheib, am Dienstag in Köln.

Ein Airbus A321 der Lufthansa wäre einem "Spiegel"-Bericht zufolge beinahe auf dem Flug von Bilbao nach München abgestürzt. Auslöser des Zwischenfalls am 5. November 2014 waren dem Artikel zufolge vereiste Sensoren. Sie hätten das Computersystem des Flugzeugs mit falschen Daten gefüttert.

Scheib wollte sich nicht dazu äußern, warum die Maschine vor dem Unglück in einem achtminütigen Sinkflug war. Es könne "viele, viele Gründe" dafür geben. Das sei "wilde Spekulation". Wichtig sei nun unter anderem der Fund der sogenannten Blackboxes, also der Flugschreiber und deren Auswertung.

Flightradar24: Steiler Sinkflug

Dem Online-Dienst Flightradar24 zufolge hätte der Airbus mit der Flugnummer 4U9525 laut der ursprünglichen Planung um 10.55 Uhr in Düsseldorf landen sollen. Die Maschine sei mit einer Geschwindigkeit von 3000 bis 4000 Fuß - etwa 900 bis 1200 Meter - pro Minute heruntergegangen. Das sei vergleichbar mit dem Standard bei Landeanflügen. Eine Sporthalle des südostfranzösischen Bergortes Seyne-les-Alpes wird nach einem TV-Bericht für die Aufbahrung der Opfer des Germanwings-Absturzes eingerichtet.

Absturzstelle extrem schwer zugänglich

Laut dem französischen Verkehrsstaatssekretär stürzte die Maschine im Estrop-Massiv rund 100 Kilometer nordwestlich von Nizza ab. "Das ist eine Region, in der Schnee liegt und die für Fahrzeuge nicht erreichbar ist, aber die mit Hubschraubern überflogen wurde." Die Nahrichtenagentur AFP berichtete, Gendarmerie-Hubschrauber hätten Trümmerteile entdeckt.

Die Bundesregierung und das Luftfahrtbundesamt richteten einen Krisenstab ein. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte: "In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei all denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Passagieren oder Besatzungsmitgliedern sind." Unter der Rufnummer 030/50003000 richtete das AA auch eine Krisen-Telefonnummer ein.

Germanwings streicht Flüge

Nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine über Frankreich hat die Fluggesellschaft am Dienstag eine Reihe von Flügen gestrichen. In Düsseldorf wurden laut Flughafen-Homepage unter anderem Verbindungen nach Paris, Hamburg, London, Madrid und Stockholm gestrichen. Auch in Köln fielen Germanwings-Verbindungen aus. Dort wurde laut Flughafen Verbindungen nach London, Mailand und Zürich annulliert.

In Düsseldorf bildeten sich lange Schlangen vor den Schaltern von Germanwings und Lufthansa. Ein Germanwings-Sprecher sagte auf Anfrage lediglich, es gebe Unregelmäßigkeiten im Flugplan. Einzelheiten könne er nicht nennen. Auch zu den Gründen für die Flug-Absagen machte er keine Angaben.

Auch am Flughafen in Stuttgart sind drei Starts der Airline Germanwings annulliert worden. Ob das Unglück dafür verantwortlich war, dass die drei Starts von Germanwings-Maschinen am Dienstagnachmittag abgesagt und die Flüge nach Hamburg, Leipzig-Halle und Dresden annulliert wurden, war zunächst unbekannt. Ein Sprecher vom Flughafen Stuttgart sagte den "Stuttgarter Nachrichten": "Es stimmt, dass die Flüge annulliert worden sind. Warum, wissen wir aber nicht. Das ist eine Sache von Germanwings." Die Airline wollte sich dazu auf Nachfrage nicht äußern.

Darüberhinaus haben einige Flugzeugbesatzungen ihren Dienst nicht angetreten, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Mehr könne sie im Moment nicht sagen. Zuvor hatte "Spiegel Online" berichtet, mehrere Crews der betroffenen Airline Germanwings hatten sich geweigert, ihre Flüge mit Maschinen des Unglückstyps von Airbus anzutreten.

Technische Probleme am Vortag

Hintergrund für "die Weigerung etlicher Piloten", ihren Dienst aufzunehmen, ist nach Darstellung von "Spiegel online" offenbar, dass die Unglücksmaschine am Montag wegen technischer Probleme den ganzen Tag in Düsseldorf am Boden gestanden habe. Es habe ein Problem an der "Nose Landing Door" gegeben, bestätigte die Lufthansa-Sprecherin.

Die "Nose Landing Door" ist "Spiegel online" zufolge eine Klappe, die sich am Rumpf öffnet und schließt, wenn das Bugrad aus- und eingefahren wird. "Das ist kein sicherheitsrelevantes Thema, sondern ein Geräuschthema. Das Problem wurde routinemäßig behoben", sagte die Lufthansa-Sprecherin.

Passagier Volker Hütten (50) wartete in Düsseldorf seit zwei Stunden in der Schlange, um zu erfahren, wie er seine Reise nach London fortsetzen kann. "Aber was sind diese zwei Stunden in der Schlange im Vergleich zu dem, was den Angehörigen passiert ist", sagte er. Angst, wieder in eine Maschine zu steigen, hatten die meisten Passagiere nach der Unglücksmeldung aus Frankreich nicht. "Ich wäre auf jeden Fall geflogen, sagte Michael Katzmann (31). "Statistisch ist es extrem unwahrscheinlich, dass so etwas jetzt noch einmal passiert."

Aufklärung wird Wochen dauern

Die Ursache für den Absturz wird nach Ansicht eines Branchenexperten erst in einigen Wochen endgültig geklärt sein. "Ich denke, dass es einen Monat dauert, bis wir Genaueres über die Unfallursache wissen", sagte Luftfahrt-Analyst Thomas Saquer von der Unternehmensberatung Frost & Sullivan.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigte sich tief erschüttert von dem Unglück. "Wir sind in Gedanken bei denen, die heute Menschen, die sie lieben, verloren haben", sagte er vor Journalisten in der Frankfurter Unternehmenszentrale. Man werde den Angehörigen jede erdenkliche Hilfe anbieten. Derzeit konzentriere sich alles auf eine Aufklärung der Lage, sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath.

Auch Germanwings kündigte nach dem Absturz rasche Hilfe an. "Germanwings wird alle Kräfte aufbieten, um allen Betroffenen schnell und unbürokratisch zu helfen und ihnen ihr schweres Schicksal zu erleichtern, so gut es irgend geht", sagte Geschäftsführer Oliver Wagner. "Das Geschehene tut uns unendlich leid."

Opernsänger unter den Todesopfern

Unter den Todesopfern des Airbus-Absturzes in Südfrankreich ist auch ein Sänger der Oper in Düsseldorf. Der Bassbariton Oleg Bryjak befand sich unter den Passagieren des Airbus A320, wie das Opernhaus mitteilte. "Mit größter Betroffenheit und Trauer haben die Mitglieder der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg die Nachricht aufgenommen", hieß es auf der Website.

Der 54-jährige gebürtige Kasache war wegen eines Gastspiels am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gewesen, wo er den Alberich in Richard Wagners "Siegfried" sang. Der renommierte Sänger zählte seit der Spielzeit 1996/97 zum Ensemble der Oper. "Wir haben mit Oleg Bryjak einen großartigen Interpreten und einen großartigen Menschen verloren. Wir sind fassungslos", erklärte Generalintendant Christoph Meyer.

Auch viele Spanier unter den Opfern

Unter den Opfern sind nach Angaben der Madrider Regierung auch viele Spanier. Auf der Passagierliste des Flugzeugs stünden 45 Reisende mit spanischen Nachnamen. Das spanische Königspaar Felipe VI. und Letizia sagte seinen gerade begonnenen Staatsbesuch in Frankreich ab.

Französische Kommentatoren sprachen vom schwersten Flugunglück in Frankreich seit dem Concorde-Absturz am 25. Juli 2000. Auf dem Air-France-Flug 4590 war das Überschallflugzeug damals kurz nach dem Start vom Flughafen Paris-Charles de Gaulle abgestürzt, wobei alle 109 Insassen sowie vier Menschen am Boden ums Leben kamen.

Der Airbus A320 ist das erfolgreichste Airbus-Modell. Von dem Mittelstrecken-Jet sind weltweit fast 3700 Maschinen im Einsatz. Die jetzt abgestürzte Airbus-Maschine war mehr als 24 Jahre alt.

Abstürze von Flugzeugen der Lufthansa und Tochterunternehmen

 

Januar 1959: 36 Tote beim Absturz einer Lufthansa-Super Constellation in der Bucht von Rio der Janeiro (Brasilien).

 

Dezember 1961: 3 Tote beim Absturz während des Testfluges einer Lufthansa-Boeing 720 B südlich von Mainz.

 

Juli 1964: 3 Tote beim Absturz während des Übungsfluges einer Lufthansa-Boeing 720 B nahe Petersdorf (Rheinland-Pfalz).

 

Januar 1966: 46 Tote beim Absturz einer Convair 440 Metropolitan der Lufthansa am Flughafen Bremen.

 

Dezember 1973: 3 Tote beim Absturz einer Lufthansa-Boeing 707 beim Landeanflug auf Neu Delhi (Indien).

 

November 1974: 59 Tote beim Absturz eines Lufthansa-Jumbo Jets kurz nach dem Start vom Flughafen Nairobi (Kenia).

 

Juli 1979: 3 Tote beim Absturz einer Lufthansa-Boeing 707 an einem Berg nahe Rio de Janeiro (Brasilien).

 

Januar 1988: 16 Tote beim Absturz einer Boeing 737 der Lufthansatochter Condor bei Izmir (Türkei).

 

Januar 1993: 4 Tote beim Absturz einer im Auftrag der Lufthansa fliegenden Dash 8-300 der Contact Air vor der Landebahn des Pariser Flughafens Charles de Gaulle.

 

September 1993: 2 Tote beim Absturz eines Lufthansa-Airbus A 320 bei der Landung in Warschau (Polen).

 

Juli 1999: 5 Tote beim Absturz eines Flugzeugs der Lufthansa-Tochter Cargo India nach dem Start von Kathmandu (Nepal).

1/11

Das Wetter war gut

Französischen Medien zufolge kann der Absturz nicht von schlechtem Wetter ausgelöst worden sein:Das Wetter sei ruhig gewesen, berichtete die Zeitung "Le Monde" unter Berufung auf die Wetterdienste "La Chaîne Météo" und "Météo France". "Die Bedingungen waren sogar optimal mit trockenem Wetter und komplett freiem Himmel am ganzen Vormittag", hieß es am Dienstagnachmittag auf der Webseite von "La Chaîne Météo". Der Wind sei schwach gewesen und es habe keine gefährlichen Wolken gegeben.

Airbus: "Tun alles, um Situation zu analysieren"

Der Flugzeughersteller Airbus will nach dem Absturz einer A320 über Südfrankreich so schnell wie möglich die Situation analysieren. "Wir sind informiert worden und tun alles, um die Situation zu analysieren", sagte eine Airbus-Sprecherin in Hamburg. "Sobald wir mehr Informationen haben, machen wir das bekannt." Der Airbus A320 ist das erfolgreichste Airbus-Modell. Von dem Mittelstrecken-Jet sind weltweit fast 3700 Maschinen im Einsatz.

Germanwings ist eine 100-prozentige Tochter der Lufthansa. Seit 2013 hat die Airline schrittweise die dezentralen Verbindungen der Konzernmutter von den meisten deutschen Flughäfen nach ganz Europa übernommen. Ausgenommen davon waren nur Flüge von und zu den großen Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München. Germanwings verfügte im Herbst 2014 über 76 Flugzeuge und beschäftigte rund 2000 Mitarbeiter. Allein betrachtet wäre das Unternehmen die drittgrößte Fluggesellschaft Deutschlands.

(dpa/AFP/rtr/cas)