Länger war spekuliert worden, dann stand die Tochter von Boris Becker tatsächlich auf dem Laufsteg. Andere große Stars spielten da eher Nebenrollen. Und was sagt der berühmte Vater?

Berlin. Sie war der Star des Abends. Die erst 14 Jahre alte Anna Ermakowa eröffnete bei der Berliner Modewoche vor jubelndem Publikum die Show des Labels Riani – und lief zum Abschluss mit Chefdesigner Ulrich Schulte über den Laufsteg. Dass Ermakowa die Tochter von Tennislegende Boris Becker ist, war nicht zu übersehen.

Um den Auftritt des rotgelockten Mädchens war lange ein Geheimnis gemacht worden – dann wurde Anna wie eine ganz Große in Szene gesetzt. Topmodels wie Franziska Knuppe und Rebecca Mir spielten dann eher Nebenrollen. Und der berühmte Papa? Der äußerte sich im weit entfernten Australien. Zu Beginn ging Ermakowa mit einer weißen überdimensionalen Pudel-Figur „Gassi“ über den Catwalk. Sie trug ein silberfarbenes knappes Kleid – und ziemlich hohe Schuhe. Und tatsächlich wirkte es, als habe sie am Modeln und der großen Bühne Gefallen gefunden. „Sonderbehandlung bin ich nicht gewöhnt“, sagte sie vor der Show der „Gala“. „Ein guter Walk und gute Posen das ist mir jetzt wichtig.“

Sichtlich stolz über den gelungenen Auftritt seiner Tochter war Vater Boris Becker. Auf Instagram teilte er seine Freude über die hübsche junge Dame mit.

Mehrere Lieder und Kleider später, dann der zweite Auftritt der „kleinen Becker“: Zu The Verves „Bitter Sweet Symphony“ präsentierte sie ein violettes Outfit. Und schließlich der Abschluss mit Designer und Pudel. Jeder, der hin und wieder eine Modenschau anschaut, weiß: Das Model, dass die Show eröffnet, ist etwas Besonderes. Und das Mädchen, das am Ende die Hand des Designers hält, ist ebenfalls etwas Besonderes. Trotz aller Begeisterung, blieben manche Gäste skeptisch. „Ich finde es zu früh und ich hätte es meiner Tochter nicht erlaubt“, sagte Natascha Ochsenknecht. Cheyenne Savannah durfte ihre Mutter allerdings zur Modenschau begleiten. Bruder Jimi Blue war 21, als er vor zwei Jahren sein Model-Debut auf der Fashion Week gab.

Ermakowa nicht einziges Promikind

Anna Ermakowa war auch in diesem Jahr nicht das einzige Promikind auf dem Laufsteg. Annie Lennox' Tochter Tali ist ein erfahrenes Model und lief für Marc Cain. Dort drängelten sich die Promis geradezu in der ersten Reihe: Neben Stammgästen wie Sylvie Meis, kamen Hollywoodstar Katie Holmes und das britische Model Liz Hurley. „Ich genieße jeden Tag“, erzählte die bestens gelaunte Holmes, die mit grauem Schlapphut über den roten Teppich lief. Sie und Hurley wurden von etlichen Bodyguards durch Fotografen und Fans zur Schau geleitet. Sie freue sich immer, nach Deutschland zu kommen, sagte Hurley. Solche Termine müssten nicht nur in ihren Zeitplan passen, sondern auch mit dem Schul-Stundenplan ihres Sohnes vereinbar sein.

Beide – Holmes und Hurley – brachten zwar internationales Flair in das Show-Zelt am Brandenburger Tor, doch so viel Aufsehen wie Anna Ermakowa erregten sie nicht. Fast schon unter „Standard“ fielen da Gäste wie Ex-First-Lady Bettina Wulff oder „Tatort“-Schauspielerin Aylin Tezel. Eine weitere Becker – nämlich Boris' Ex-Frau Barbara – sollte am Donnerstag ihren Auftritt bei der Modewoche haben. Sie wollte in einem gehobenen Berliner Einkaufszentrum eine Auswahl ihrer eigenen Modekollektion präsentieren. Und auch Noah Becker – Annas Halbbruder und Boris ältester Sohn – hatte vor mehreren Jahren auf der Fashion Week mitgemischt. Mit 17 Jahren war er unter die Modedesigner gegangen und an einer Gruppenshow beteiligt.

Und wo war Boris? Der hatte andere Sorgen als Mode und widmete sich seiner alten Liebe – dem Tennis. Er ist derzeit in Melbourne bei den Australian Open, wo er seinen serbischen Schützling Novak Djokovic begleitet. Den Hype um Anna bekam er trotzdem mit – und schrieb bei Instagram: „Was für eine wunderschöne junge Lady.“