Sitzen die meisten Opfer noch angeschnallt in dem Flugzeug-Wrack? Eine Notrutsche und Spuren an den Leichen aus AirAsia Flug QZ8501 geben neue Rätsel auf.
Surabaya/Jakarta/Singapur. War es eine Notlandung auf dem Wasser? Die Experten rätseln weiter über den Absturz des Airbus A320 von AirAsia in Indonesien, bei dem vermutlich alle 162 Menschen an Bord ums Leben kamen. Es schießen immer neue Theorien ins Kraut. Nach technischem Versagen wegen der Temperatur- und Höhenmesser rücken nun auch Pilotenfehler in den Vordergrund. Warum hat der Kapitän keinen Notruf abgesetzt? Und warum ist die mutmaßliche Wasserlandung nicht geglückt?
Auf der Suche nach den Opfern des vor Indonesien abgestürzten Air-Asia-Flugzeugs sind am Freitagmorgen sieben weitere Leichen gefunden worden. Damit steigt die Zahl der gefundenen Körper auf mittlerweile 16.
Die Einsatzkräfte hatten sich vor der Insel Borneo bei verbesserten Wetterbedingungen auf die Unterwassersuche fokussiert. Ein Schiff der US-Marine entdeckte sechs der Leichen, wie der Einsatzkoordinator Suryadi B. Supriyadi berichtete. Wenige Stunden zuvor waren die Überreste einer Frau gesichtet worden.
Der australische Luftfahrtexperte Geoffrey Thomas sagte, es bestehe die Möglichkeit, dass der Airbus A320 den Aufprall auf das Wasser weitgehend unversehrt überstanden habe. Viele Passagiere könnten sich deshalb nach wie vor in dem Flugzeugrumpf befinden. Bisher gefundene Leichen dürften vermutlich durch eine Bruchstelle des Wrackes herausgetrieben worden sein.
„Aber die meisten Passagiere sollten weiterhin ihre Anschnallgurte um sich herumhaben“, sagte Thomas. Das Anschnallzeichen sei aller Voraussicht nach angeschaltet gewesen, als die Maschine in Wetterturbulenzen hineingeflogen sei.
Der Chef der Airline AirAsia, Tony Fernandes, twitterte weiterhin Mitteilungen zur Suche. Er bedankte sich für den Einsatz der Bergungsmannschaften und stellte auch Karten zur Verfügung, die das Suchgebiet zeigten.
Der Flugschreiber muss jetzt Aufschluss darüber geben, warum der Airbus A320 in die Javasee gestürzt war. Neun Flugzeuge, viele von ihnen mit Metalldetektoren ausgestattet, durchkämmten am Freitag ein 13.500 Quadratkilometer großes Gebiet rund um die Stadt Pangkalan Bun auf Borneo. Zwei japanische Schiffe mit drei Hubschraubern seien auf dem Weg in die Region, sagte Soelistyo.