Phil Rudd soll einen Auftragskiller angeheuert haben. In seiner Wahlheimat Neuseeland wurde der Schlagzeuger der legendären australischen Hardrocker AC/DC festgenommen und bereits vor Gericht gestellt.
Wellington. Der Schlagzeuger der legendären australischen Hard-Rock-Band AC/DC soll einen Auftragskiller bestellt haben. Phil Rudd wurde am Donnerstag in seiner Wahlheimat Neuseeland entsprechend angeklagt. Der 60-Jährige erschien zwar vor Gericht in Tauranga, wollte sich dabei allerdings nicht äußern, hieß es nach Medienberichten. Nach Angaben der Polizei muss sich der Drummer wegen der Planung eines Mordes, Todesdrohungen und Drogenbesitzes verantworten.
Die Zeitung „Bay of Plenty Times“ berichtete, Rudd habe versucht, einen Auftragskiller für zwei Morde anzuheuern. Wen dieser ins Visier nehmen sollte, war zunächst unklar. Rudd werden zudem Morddrohungen und der Besitz von Methamphetaminen und Marihuana vorgeworfen. Sein Anwalt Paul Mabey lehnte jeden Kommentar ab und erklärte, er müsse sich zunächst mit dem Fall befassen.
Die Polizei, die am Morgen Rudds Haus durchsucht hatte, bestätigte die Anklagepunkte. Wen Rudd angeblich umbringen lassen wollte und wen er beauftragt haben soll, sagten die Ankläger nicht.
Im Falle einer Verurteilung drohen Rudd zehn Jahre Gefängnis. Das Gericht setzte ihn gegen Kaution bis zum nächsten Verhandlungstermin am 27. November auf freien Fuß. Allerdings lautet eine der Bedingungen, dass er keinen Kontakt zu Personen aufnehmen darf, die in die mutmaßlichen Mordpläne verwickelt sind.
AC/DC-Drummer mit Unterbrechung
Rudd lebt seit mehr als 30 Jahren in Neuseeland und betreibt in der auf der Nordinsel gelegenen Gemeinde Tauranga ein Restaurant, Phil's Place. Er spielt mit einer Unterbrechung seit den 70er Jahren mit AC/DC.
Nach Angaben aus seiner Biografie schloss sich Rudd der Band AC/DC in ihrem Gründungsjahr 1974 an. In den 1980ern verließ er die Gruppe, kehrte jedoch in den 1990ern wieder zu ihr zurück.
Die Band wurde von den Brüdern Malcolm und Angus Young gegründet. Malcolm (61) schied in diesem Jahr aus Gesundheitsgründen aus der Band aus.
Zu den Hitalben der Band zählen „Highway to Hell“, „Back in Black“ und „Dirty Deeds Done Dirt Cheap.“ 2003 wurde AC/DC in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Gruppe will im kommenden Jahr mit einem neuen Album auf Tour gehen.
Im Internet gehen unterdessen bereits erste Nachfolger-Vorschläge für den Fall einer Verurteilung Rudds ein. „Bitte heuert Jason Bonham oder Chris Slade an“, heißt es etwa in einem Fan-Kommentar auf der Facebook-Seite der Band. Slade war bei AC/DC der unmittelbare Vorgänger von Chris Rudd.