Der mit Ebola infizierten Krankenschwester in Madrid geht es besser. Sie ist laut Ärzten wieder bei Bewusstsein. Derweil simuliert Großbritannien am Sonnabend landesweit den Ausbruch der Epidemie.
Madrid/London. Der spanischen Ebola-Patientin geht es nach Angaben aus Medizinerkreisen besser. Der Gesundheitszustand der Krankenschwester habe sich über Nacht deutlich verbessert, hieß es am Sonnabend aus Krankenhauskreisen in Madrid. Sie sei bei Bewusstsein und könne sprechen. Die 44 Jahre alte Krankenpflegerin ist der erste Mensch, der sich in Europa mit dem Ebola-Virus infiziert hat.
Sie arbeitete in der Klinik Carlos III., in der im August und September zwei spanische Missionare nach ihrer Rückkehr aus Westafrika an Ebola starben. Mit der gefährlichen Seuche infizierte sie sich ersten Erkenntnissen zufolge, als sie beim Ablegen ihrer Schutzkleidung ihr Gesicht unbeabsichtigt mit einem infizierten Arbeitshandschuh berührte.
Ebola-Simulation in Großbritannien - Proteste in Madrid
Derweil kündigten Gewerkschaften in Madrid an, am Sonnabend gegen eine ungenügende Ausbildung und Materialversorgung in Spaniens Krankenhäusern zu demonstrieren. Das medizinische Personal fühlt sich teilweise nicht ausreichend auf Ebola vorbereitet. „Uns fehlt es an nichts“, erklärte dagegen Gesundheitsministerin Ana Mato. Anders in Westafrika: In den Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea stieg die Zahl der Ebola-Toten nach Angaben der Weltgesundheitsorganiation (WHO) seit Jahresbeginn auf mehr als 4000 Menschen.
Angesichts der Ausbreitung von Ebola haben die britischen Behörden in einer landesweiten Übung einen Ausbruch der Epidemie im eigenen Land simuliert. Während der achtstündigen Übung sollten Ärzte, Pfleger und Notdienste an mehreren Orten vermeintliche Ebola-Patienten behandeln, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte.
Auch Politiker wollten sich an der achtstündigen Aktion beteiligen. Gesundheitsminister Jeremy Hunt wird eine simulierte Sitzung des britischen Sicherheitskabinetts leiten. Die Übung hatte Premierminister David Cameron angeordnet.
Der Regierungschef war unter Druck geraten, weil die Entscheidung, an den Flughäfen Gatwick und Heathrow sowie am Eurostar-Zugterminal in London Ebola-Befragungen einzuführen, auf heftige Kritik stieß. Die Flughäfen erklärten, sie hätten keinerlei Instruktionen bekommen. Gesundheitsexperten betonten, die Kontrollen seien „völlige Zeitverschwendung“.