In gut vier Wochen heißt es in München wieder „O'zapft is“: Die Vorbereitungen zum Oktoberfest 2014 laufen auf Hochtouren. Ein Höhepunkt dabei: Die Vorstellung des offiziellen Maßkrugs.
München. Bald heißt es wieder “O´zopft is“: Das Oktoberfest als buntes Fest des Herzens – der diesjährige Wiesn-Maßkrug wirbt mit einem Bussi und einem verliebten Paar in kunterbunten Farben für das größte Volksfest der Welt. „Zwei junge Menschen küssen sich, die Herzen brechen. Aber durchaus sozialkritisch dabei: Das Hirn ist abgeschnitten“, lästerte Kabarettist und Schauspieler Andreas Giebel am Donnerstag bei der traditionellen Maßkrug-Rede zur Vorstellung des Trinkgefäßes. Denn über den küssenden Mündern des Paares endet das Bild – die Gesichter fehlen. Mitten im Bild dafür die Maß Bier, eine Breze und ein Lebkuchen-Herzl.
„Es ist ein sehr schöner Krug. Er ist farbenfroh“, sagte Wirtesprecher Toni Roiderer. Im Jahr 1978 begann die Stadt München damit, zur Wiesn einen Sammlerkrug auf den Markt zu bringen. Manche Exemplare sind mittlerweile ein paar hundert Euro wert.
„Der Krug ist etwas besonderes, weil er Bayern verkörpert“, sagte der Münchner Bürgermeister und neue Wiesnchef Josef Schmid (CSU). Er habe selbst an die 160 Krüge – 120 davon habe er von seinem Vater geerbt. „Die schönsten stehen im Wohnzimmer, die zweitschönsten, aus denen ich auch trinke, in der Küche.“ Der Rest sei im Keller. Und über die dort gestapelten Dinge wiederum sinnierte Giebel: „Keller aufräumen ist wie Rasenmähen: Das Zeug wächst von unten wieder nach.“
Die Wiesn-Maß überschreitet in diesem Jahr erstmals die magische 10-Euro-Grenze. Sie kostet zwischen 9,70 Euro und 10,10 Euro. Im vergangenen Jahr lagen die Preise zwischen 9,40 Euro und 9,85 Euro.
Auf der Theresienwiese läuft inzwischen der Aufbau des Oktoberfestes auf Hochtouren. Kräne und Gabelstapler sind unterwegs, Lastwagen bringen Container mit den Teilen der Festzelte und Fahrgeschäfte. Der neue Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wird das Fest am 20. September mit dem legendären Ruf „O'zapft is“ eröffnen. Reiter war zuvor Wirtschaftsreferent und Wiesnchef – und bei der Kommunalwahl war sein Nachfolger Josef Schmid sein direkter Konkurrent als OB-Kandidat.