Pro erfolgreichem Tippschein werden aber „nur“ 262.713,90 Euro ausbezahlt, denn die Superzahl hatte niemand auf dem Zettel. Am Mittwoch waren erst zum zweiten Mal fünf aufeinander folgende Zahlen gezogen worden.
Saarbrücken/Berlin. Was Moderatorin Petra Gerster im ZDF-“Heute Journal“ ganz nüchtern ankündigte, ist für drei Gewinner eine gute und eine schlechte Nachricht zugleich: Zum zweiten Mal in der Lotto-Geschichte sind am Mittwoch fünf aufeinanderfolgende Zahlen gezogen worden. Im jüngsten Fall waren es die 9, 10, 11, 12 und die 13 sowie die 37. Die Superzahl war die 3.
Und tatsächlich lagen bei „6 aus 49“ gleich drei Spieler richtig - bis auf die Superzahl. Damit bleibt den Tippern eine Gewinnsumme von jeweils 262 713,90 Euro, sagte der Sprecher von Saartoto, Thomas Schäfer, am Donnerstag in Saarbrücken.
Eine vergleichbare Ziehung habe es zum ersten Mal am 10. April 1999 gegeben, sagte Schäfer. Damals rollten die Kugeln mit den Ziffern 2, 3, 4, 5, 6 und 26 aus der Trommel. Saartoto ist derzeit federführend im Deutschen Lotto- und Totoblock.
Bundesländer wollen Lotto schützen
Derweil wollen die Bundesländer ihre Lottogesellschaften vor internationaler Konkurrenz schützen, indem sie Banken und Kreditkartengesellschaften Überweisungen an ausländische Glücksspielvermittler untersagen. „Die ersten Untersagungen werden voraussichtlich kurzfristig ausgesprochen“, kündigte das niedersächsische Innenministerium, das bundesweit für solche Maßnahmen zuständig ist, auf Anfrage der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ/Donnerstag) an. Es sei ein „vollumfänglicher Vollzug“ geplant. Welche Firmen vom deutschen Markt verbannt werden, sagte das Ministerium dem Bericht zufolge nicht. Gespräche mit der Bankenaufsicht und Bankenverbänden liefen bereits.
Laut „SZ“ bieten Firmen wie Tipp 24 aus Großbritannien Einsätze auf das deutsche Zahlenlotto an. Aus Sicht der Länder agierten sie illegal aus dem Ausland. Sie hätten mit dem Veranstalter der Ziehung, dem Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB), keine Verträge und zahlten auch keine Steuern in der Bundesrepublik. Deutsche Lottospieler zahlten per Bankeinzug oder Kreditkarte. Dort wollten die staatlichen Lottogesellschaften und deren Inhaber nun den Hebel ansetzen.
Tipp 24 wies dem Bericht zufolge die Vorwürfe zurück und warf den deutschen Lottogesellschaften vor, sie wollten „private Konkurrenz vernichten“. Man habe eine britische Lizenz und werde dort reguliert.